Sie hatte sich unsterblich in ihn verliebt. Selbst als er sie in ihrer jugendlichen Freiheit stark einschränkte, verzieh Michelle F. (16) ihrem Freund Saber A. immer wieder. Am Sonntagabend rammte der 17-Jährige, der für das Mädchen extra ins oberösterreichische Steyr gezogen war, der 16-Jährigen mutmaßlich ein Messer in den Rücken - ein Stich traf die Lunge und verletzte Michelle tödlich.
Wie die „Krone“ erfuhr, war A. zwischen 2015 und 2016 von Afghanistan nach Österreich gereist. Zuerst verschlug es den Flüchtling nach Wien, wo er in einer Asylunterkunft Unterschlupf fand. Über Facebook lernte der junge Mann Michelle F. aus Steyr kennen. Die beiden tauschten sich über die Plattform aus - und verliebten sich im vergangenen Jahr ineinander.
Für Michelle nach Steyr gezogen
Um dem 16-jährigen Mädchen möglichst nahe zu sein, organisierte der afghanische Staatsbürger - der laut „Krone“-Recherchen zwischendurch eine Lehre begonnen, aber auch wieder abgebrochen haben soll - seinen Umzug nach Steyr. Er bekam einen Platz im Jugendwohnhaus Maradonna in Steyr. Von nun an verbrachte er viel Zeit mit Michelle F. Dabei kam es jedoch immer öfter zum Streit, wie die Familie des Opfers berichtet. So habe der 17-Jährige seine Freundin stark kontrolliert, ihr Kontakt mit anderen Burschen untersagt. Die Folge: Die beiden trennten sich - fanden aber immer wieder zueinander zurück.
Messer in Rücken gerammt
Im Oktober kam es dann erneut zu einer Trennung, seit vergangenem Donnerstag näherten sich die beiden jedoch wieder an. Michelle F. wollte ihrem Freund offenbar noch einmal eine Chance geben - doch ihre Gutmütigkeit wurde ihr offenbar zum Verhängnis. Am Sonntagabend rammte A. dem Mädchen in seinem Kinderzimmer mutmaßlich ein Messer in den Rücken. Anschließend soll er die Flucht durch das Fenster ergriffen - und Michelle F. sterbend zurückgelassen haben.
Polizei vermutet Flucht nach Wien
Seither läuft die Fahndung nach dem Afghanen auf Hochtouren. Die Polizei vermutet, dass er wieder zurück nach Wien geflüchtet sein könnte.
Das Landeskriminalamt Oberösterreich bittet um Hinweise unter der Telefonnummer 059/133-40-3333 oder an jede Polizeidienststelle.
Afghane nach Messermord in Innsbruck in U-Haft
Bereits in U-Haft sitzt unterdessen jener Afghane (24), der Ende November einen 21-jährigen Vorarlberger in Innsbruck erstochen haben soll. Der Tatverdächtige, der einen negativen Asylbescheid in der Tasche haben soll, hatte den 21-Jährigen bei der „Bogenmeile“ mit einem Messer attackiert. Dem brutalen Verbrechen soll möglicherweise ein Streit um einen Drogendeal vorausgegangen sein.
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