Steine und Holzstücke

Drei Asylwerber ließen Zug beinahe entgleisen

Oberösterreich
10.12.2018 17:00

Drei Asylwerber waren als Schwarzfahrer mit der Lokalbahn von Vöcklamarkt nach St. Georgen im Attergau unterwegs - und wurden erwischt. Widerwillig stieg das Trio beim nächsten Halt aus dem Zug und legte vermutlich aus Rache Holzstangen und Steine auf die Gleise. Der Zugführer konnte eine Notbremsung einleiten und somit einen schweren Unfall verhindern.

Ein 27-jähriger marokkanischer Asylwerber, ein 33-jähriger algerischer Asylwerber und ein 20-jähriger gambischer Asylwerber - alle drei aus dem oberösterreichischen Bezirk Vöcklabruck - fuhren mit der Lokalbahn von Vöcklamarkt nach St. Georgen im Attergau. Bei einer Fahrscheinkontrolle stellte der Schaffner fest, dass alle drei Asylwerber keine Fahrkarte besaßen, weshalb sie bei der nächsten Haltestelle aufgefordert wurden, den Triebwagen zu verlassen.

Nur widerwillig Zug verlassen
 Dieser Aufforderung kam das Trio nur sehr widerwillig nach. Bei der Rückfahrt von St. Georgen nach Vöcklamarkt beobachteten der Triebwagenführer und der Schaffner die drei Asylwerber im Bereich der Haltestelle Walsberg in der Gemeinde Berg im Attergau, wie sie entlang den Gleise der Lokalbahn in Richtung St. Georgen marschierten.

Um 16.50 Uhr fuhr der Triebwagen wiederum von Vöcklamarkt nach St. Georgen. Im Bereich der Haltestelle Walsberg bemerkte der Triebwagenlenker in der Dunkelheit ein Holzstück mit etwa 50 Zentimetern Länge auf den Gleisen liegen und leitete daher eine Gefahrenbremsung ein.

Viele Hindernisse 
 Nach dem Entfernen des Hindernisses setzte der Triebwagenführer die Fahrt fort, musste jedoch nach rund hundert Metern neuerlich anhalten, weil weitere sechs Holzstücke, eine Holzstange sowie eine Kabeltrommel und eine Tischplatte von einem nahe gelegenen Jägerstand auf den Gleisen lagen. Weiters wurde vom Schaffner ein etwa 30 Kilogramm schwerer Grenzmarkierungsstein der Bahn von den Gleisen entfernt. Nachdem vorerst sämtliche Hindernisse entfernt worden waren, wurde die Fahrt mit dem Triebwagen auf Sicht fortgeführt.

Faustgroßer Stein in Ausweichstelle
 Bei der Haltestelle Walsberg bemerkte der Triebwagenführer, dass ein faustgroßer Stein in die Weichenzunge der Ausweichstelle eingeklemmt war. Aufgrund einer neuerlichen Gefahrenbremsung war es möglich, den Triebwagen vor der Weiche gerade noch anzuhalten. Hätte der Triebwagenführer die verklemmte Weiche passiert, hätte es zu einer Entgleisung des Triebwagens bzw. einem massiven Schaden am Zug und Gleiskörper kommen können.

Beschuldigte ausgeforscht
 Während der Fahrt befanden sich 21 Fahrgäste im Zug. Aufgrund der Videoaufzeichnung im Zug konnten die drei Beschuldigten ausgeforscht werden. Bei der Befragung waren sie teilweise geständig. Als Motiv gaben sie an, sich über den Schaffner und darüber, dass sie den Zug verlassen mussten, geärgert zu haben. Die drei Beschuldigten werden wegen vorsätzlicher Gemeingefährdung bei der Staatanwaltschaft Wels sowie wegen Schwarzfahrens und Übertretung nach dem Eisenbahngesetz bei der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck angezeigt.

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