Mädchenmord in Steyr

Täter spricht nun von einem „Unfall“

Oberösterreich
12.12.2018 14:09

Jetzt soll es doch ganz anders gewesen sein: Nachdem sich der 17 Jahre alte Saber A. - er steht im dringenden Verdacht, die 16-jährige Michelle F. in ihrem Kinderzimmer in Steyr mit einem Messer getötet zu haben - am Dienstag bei der Polizei gestellt hatte und in einer ersten Einvernahme eiskalt von einem Messerstich im Streit sprach, erklärte der Mordverdächtige am Mittwoch, ein Unfall habe zum Tod von Michelle geführt. Töten habe er sie nicht wollen, beteuerte der junge Afghane.

Der Druck auf den 17-Jährigen nach der Bluttat in Steyr war einfach zu groß geworden, weshalb er - wie berichtet - Dienstagmittag den Notruf wählte und sich gegen 13 Uhr beim Bahnhof Floridsdorf selbst der Polizei stellte und sich widerstandslos festnehmen ließ. Maßgeblichen Anteil an der Festnahme dürfte ein Ausweisfälscher gehabt haben.

(Bild: APA/KLAUS MADER/FOTOKERSCHI, Markus Schütz, krone.at-Grafik)

Der junge Verdächtige wurde am Dienstagnachmittag nach Oberösterreich überstellt und einvernommen. Noch am Abend legte er ein erstes Geständnis ab, ohne dabei ein Zeichen von Reue zu zeigen. Er habe eben im Streit zugestochen, erklärte er den Beamten.

Keine Tötungsabsicht
Bei Einvernahmen am Mittwoch brachte der 17-Jährige allerdings eine neue Version der Geschehnisse aufs Tapet - und behauptete, ein Unfall habe zum Tod der 16-jährigen Michelle geführt. Eine Tötungsabsicht bestritt der Tatverdächtige. Die Unfallversion würde nun jedoch weitere Ermittlungen nach sich ziehen, hieß es dazu seitens der Staatsanwaltschaft Steyr. Im Fall einer Verurteilung wegen Mordes drohen dem 17-Jährigen bis zu 15 Jahre Haft.

Ein Facebook-Bild zeigt den mordverdächtigen Saber A. in Uniform. (Bild: privat, krone.at-Grafik)
Ein Facebook-Bild zeigt den mordverdächtigen Saber A. in Uniform.

Aberkennungsverfahren läuft
Mittlerweile verhängte der Richter - bereits rechtskräftig - die Untersuchungshaft über den jungen Afghanen. Zudem läuft bereits seitens des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl ein Aberkennungsverfahren gegen den subsidiär Schutzberechtigten.

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