Untersuchung läuft

Hat deutsche Bank für Hypo-Arena und Austria geblecht?

Kärnten
29.01.2010 23:10
Die Razzia bei der BayernLB-Tochter Deutsche Kreditbank (DKB) dürfte mit Finanzflüssen um die "Hypo Group Arena" und Austria Kärnten in Verbindung stehen! Laut einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft München bestehe der Verdacht, dass der verstorbene Landeshauptmann Jörg Haider als Gegenleistung für seine Zustimmung zum Hypo-Verkauf ein Sponsoring verlangt habe.

Laut Sponsorabkommen von 2007 ist das Klagenfurter EM-Stadion um fünf Millionen Euro für zehn Jahre zur "Hypo-Group-Arena" umbenannt worden. Nutznießer des Deals war der damals neu gegründete Fußballklub Austria Kärnten, der als Inhaber der Vermarktungsrechte des Stadions die fünf Millionen Euro auf seinem Konto verbuchen konnte.

Canori: "DKB sagt mir gar nichts"
"Ja, wir haben einen Vertrag mit der Hypo, die DKB sagt mir aber gar nichts", erklärte Austria-Kärnten-Präsident Mario Canori auf Anfrage am Freitag. Der Namenssponsor für das Stadion sei von Haider vermittelt worden, bestätigte er. Über eventuelle Geldflüsse im Hintergrund könne er aber nichts sagen. "Wie die das gemacht haben, weiß ich nicht und will es gar nicht wissen", so Canori lapidar.

Haider habe Sponsoring ins Spiel gebracht
Auslöser für die am Montag durchgeführte Durchsuchung bei der DKB waren laut "Süddeutscher Zeitung" offenbar Aussagen des ehemaligen BayernLB-Chefs Werner Schmidt. Er hätte erklärt, Haider habe bei den Gesprächen über den Verkauf ein Fußball-Sponsoring in Klagenfurt ins Spiel gebracht. Nach seiner Erinnerung sei auch ein Sponsoring zustande gekommen, allerdings nicht durch die BayernLB. Die Münchner Staatsanwaltschaft wollte sich über die Hintergründe der Durchsuchungsaktion jedenfalls nicht äußern.

Geheimnis um Finanzierung für Pasching
Schon bei der Neugründung von Austria Kärnten - nach der Übersiedelung Paschings im Jahre 2007 - war ein Geheimnis um die Finanzierung des Projektes gemacht worden. Das dafür notwendige Budget war von Haider damals mit "fünf bis sechs Millionen Euro" beziffert worden. Die Ankündigung Haiders "wenn die Übersiedelung abgewickelt ist, werde ich das offen legen", blieb ein leeres Versprechen. 

Austria Kärnten nun vor dem Abgrund
Von dem einstigen Geldsegen für Austria Kärnten ist nicht viel übriggeblieben. Der abstiegsgefährdete Verein steht inzwischen nicht nur sportlich, sondern auch finanziell am Abgrund. Seit Wochen verhandelt Canori mit möglichen neuen Sponsoren, dem Land Kärnten und der Stadt Klagenfurt über Geldspritzen. Um die laufende Saison über die Bühne zu bringen, benötigt er dringend 800.000 Euro. Ansonsten droht nach eigenen Angaben der Abverkauf des Klubs.

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