Dieser Polizei-Großeinsatz in der Nähe des Hamburger Hauptbahnhofs (siehe auch Video oben) hat am Samstagabend für Aufregung und Verwirrung gesorgt: In einem Hotel habe sich offenbar einer von Österreichs meistgesuchten Verbrechern verschanzt, es könnte sich um den mutmaßlichen Stiwoll-Doppelmörder Friedrich F. handeln, hieß es in deutschen Medienberichten. Doch kurz nach 19 Uhr gab es dann aber Entwarnung: Es handle sich bei dem Mann um einen „normalen Hotelgast“, der F. allerdings sehr ähnlich sehe, meldete die Polizei. Ein Busfahrer aus Österreich wollte den gesuchten Verbrecher zuvor in einem Taxi auf St. Pauli gesehen haben ...
Am Samstagabend war die Hamburger Polizei zu einem Großaufgebot zum ,,Jungen Hotel" ausgerückt.
Nach Aussagen eines Zeugen befinde sich eine bewaffnete Person im Hotel, die nach unbestätigten Angaben ein gesuchter Doppelmörder aus Österreich sein soll, hieß es in ersten Berichten zu dem Großeinsatz. Die Einsatzkräfte sperrten den Bereich weiträumig und bewachten das Hotel mit einer bewaffneten Spezialeinheit.
Taxifahrer ausfindig gemacht
Deutsche Medienberichte legten nahe, dass es sich bei dem Mann in dem Hotel um Friedrich F. handelt. Wie war es zu dieser Annahme gekommen? Ein österreichischer Busfahrer hatte am Nachmittag bei der Polizei gemeldet, dass er F. in einem Taxi auf St. Pauli gesehen habe. Die Polizei ermittelte daraufhin den Taxifahrer, der nach Informationen der „Bild“ zu Protokoll gab, dass es der gesuchte Doppelmörder sein könnte. Er habe den Mann, der seiner Aussage zufolge jedoch Hochdeutsch sprach, zum „Junges Hotel“ gefahren.
Erst Fingerabdrückte brachten Sicherheit
Gegen 18 Uhr rückten Spezialkräfte mit Anti-Terror-Ausrüstung in das Hotel vor, kurz nach 19 Uhr gab es Entwarnung: Es habe sich bei der verdächtigen Person um einen normalen Hotelgast gehandelt. Auch Fingerabdrücke wurden genommen, um auf Nummer sicher zu gehen, erfuhr die „Krone“ - demnach handelte es sich bei dem Verdächtigen um einen deutschen Staatsbürger, der Friedrich F. allerdings frappant ähnlich sehe.
Der 67-Jährige hatte am 29. Oktober 2017 zwei Menschen in der Steiermark mutmaßlich mit einem Gewehr erschossen. Es war das tödliche Ende eines jahrelangen Nachbarschaftsstreits um einen Weg auf F.s Grundstück. Nach der Bluttat, bei der auch eine 68-Jährige schwer verletzt wurde, flüchtete F. Seine Spur verliert sich in den dichten Wäldern rund um Stiwoll.
Seit einem Jahr fehlte von Friedrich F. jede Spur. Die Soko „Friedrich“ suchte wochenlang nach dem Steirer - erfolglos. Er könnte sich erschossen haben oder bei einem Unfall ums Leben gekommen sein, so die Vermutung der Ermittler. Eine andere Theorie war allerdings auch, dass der 67-Jährige ins Ausland geflüchtet ist und dort unerkannt lebt.
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