Dass Andreas Gabalier mit der medialen Berichterstattung zu seinen manchmal durchaus provokanten Sagern nicht immer ganz zufrieden ist - daraus macht er kein Hehl. Nun hat der „Volks-Rock-‘n‘-Roller“ in der Wiener Stadthalle erneut für Wirbel gesorgt. Bei seinem Konzert am Samstagabend bezeichnete er die Chefredakteure des „Standard“ und des „Falter“ als „Ochs‘ und Esel in der Krippe“.
Kaum ein Künstler spaltet das Land wohl dermaßen wie Andreas Gabalier. Für die einen ist er das fleischgewordene Heimatgefühl, für die anderen der Niedergang der heimischen Musikkultur. Letzten Endes sind (Musik-)Geschmäcker bekanntlich verschieden und jeder kann selbst entscheiden, ob er den Mann, der gerne auch einmal bewusst seine Kritiker provoziert, gut findet oder eben nicht.
Doch nun sorgt ein Sager des Sängers bei einigen für Kopfschütteln. Denn am Samstagabend bezeichnete Gabalier vor 14.000 Leuten in der Wiener Stadthalle die Zeitungen „Standard“ und „Falter“ als „Standort“ und „Flater“, deren Redakteure seien „undercover in der Halle“, um „verheerende Geschichten“ zu schreiben, weil „ganz Wien heute in Tracht zum Gabalier gegangen ist“. Und da „Traditionen nichts für sie sind“, hätten deren Chefredakteure „am 24.12. vielleicht nichts zu tun“ - in der steirischen Krippe würden „Ochs‘ und Esel fehlen“ ...
Geteilte Meinungen im Web
Im Web stieß der Sager wie immer auf geteilte Meinungen. So postete ein Wiener FPÖ-Gemeinderat: „Besser kann man es nicht auf den Punkt bekommen!“ Andere wiederum meinten, Gabalier habe „nicht alle Latten am Zaun“, sei ein „Hetzer“ und „eine Symbolfigur der Rechten“. „Falter“-Chefredakteur Florian Klenk meinte dazu, er würde Gabalier sofort zu einem Streitgespräch in die Redaktion einladen: „Ich ziehe auch ein kariertes Hemd an.“
Video: Andreas Gabalier im „Krone“-Talk
Zahmer Gabalier im „Krone“-Interview
Übrigens, ganz so wie es Gabalier bei seinem Konzert ausdrückte, verhält es sich nicht - von den 14.000 Besuchern waren wohl kaum alle aus Wien, und da die Bundeshauptstadt 1,9 Millionen Einwohner hat, kann man auch nicht von „ganz Wien“ sprechen. Journalisten, die sich auf Konzerte begeben, um zu berichten, sind zumeist namentlich akkreditiert, also absolut nicht „undercover“. Von seinen Fans erntete Gabalier natürlich dennoch Gelächter, im „Krone“-Interview mit Norman Schenz gab er sich dann etwas zahmer, was den Umgang mit seinen Kritikern angeht: „Was ist das im Vergleich zu dem Millionenpublikum, das sich für deine Konzerte Tickets kauft?“
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