„Das sind Kriminelle“
Jetzt reden die Eltern des Straßburg-Attentäters
Nach dem Anschlag von Straßburg, bei dem am vergangenen Dienstag vier Menschen getötet und elf weitere verletzt worden waren, haben sich jetzt erstmals die Eltern des Attentäters Cherif Chekatt im französischen Fernsehen zur Tat ihres Sohnes geäußert. Er habe versucht, seinem Sohn wegen der „Gräueltaten“ des IS die Augen zu öffnen, so der Vater des 29-Jährigen. Die Zahl der Todesopfer des Anschlags ist indessen auf fünf gestiegen. Ein Pole ist fünf Tage nach dem blutigen Angriff seinen Verletzungen erlegen, wie die Pariser Staatsanwaltschaft bestätigte.
Die Eltern und zwei Brüder des 29-jährigen Straßburg-Attentäters waren am Samstag aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Zwei weitere Verdächtige aus dem Umfeld von Cherif Chekatt kamen am Sonntag wieder auf freien Fuß. Laut Pariser Staatsanwaltschaft könne ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nichts zur Last gelegt werden.
Kampf für „gerechte Sache“
Gegenüber dem französischen TV-Sender France 2 sagte der Vater des Attentäters nach seiner Entlassung aus dem Polizeigewahrsam, dass sein Sohn ein Anhänger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat gewesen sei. Er habe ihm gegenüber gesagt, dass der IS „für eine gerechte Sache“ kämpfe, sagte Abdelkrim Chekatt.
Er habe versucht, seinem Sohn wegen der „Gräueltaten“ des IS die Augen zu öffnen. „Ich habe ihm immer gesagt, dass das Kriminelle sind.“ Sein Sohn habe jedoch erwidert, bei den IS-Kämpfern handle es sich nicht „um Mörder“.
Vater wusste nichts von Attentatsplänen
Von den Attentatsplänen seines Sohnes habe er nichts gewusst, fügte er hinzu. „Wenn er mir von seinen Plänen erzählt hätte, hätte ich ihn der Polizei gemeldet“, sagte er. Chekatts Mutter Rouadja Rouag sprach den Familien der Opfer ihr Beileid aus. Sie sei „schockiert“ gewesen, als sie erfahren habe, dass ihr Sohn der Attentäter war.
Terroranschlag auf Christkindlmarkt
Der polizeibekannte Straftäter Chekatt hatte am Dienstagabend auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt auf Passanten geschossen und sie auch mit Messern angegriffen. Fünf Menschen kamen ums Leben. Elf weitere Menschen wurden verletzt. Hunderte Polizisten hatten nach der Tat nach dem flüchtigen Angreifer gefahndet. Am Donnerstag wurde Chekatt gestellt und von der Polizei erschossen.
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