Das Derby hatte am Sonntag einen unrühmlichen Nebenschauplatz - wo Rapid-Anhänger ab 15 Uhr im Fokus standen. Die Polizei Wien teilte mit, dass am Fußweg zwischen Laaerberg Straße und Generali Arena Rapid-Fans pyrotechnische Gegenstände, Flaschen, Dosen und Schneebälle auf die Fahrbahn der Südosttangente geworfen hatten. Ein Vorfall, der auch Rapids Präsidenten erzürnte: „Das ist durch nichts zu entschuldigen, eine Trottelaktion und hirnlos“, meinte Michael Krammer.
„Wegen der Gefahr für die Verkehrsteilnehmer wurde die Autobahn vorübergehend gesperrt“, erklärte Polizeisprecher Harald Sörös. „Einige der beschlagnahmten pyrotechnischen Gegenstände waren als Sprengstoff einzuordnen!“ Der Gäste-Fansektor im ersten Rang der Westtribüne blieb das gesamte Spiel über leer - die 1338 Rapid-Fans, die per Marsch in die Generali-Arena wollten, wurden nach den Vorkommnissen stundenlang festgehalten. Erst gegen 21.45 Uhr waren alle Identitäten festgestellt.
„1330 Unschuldige“
Was Krammer, der sich nach dem Spiel ein Bild vor Ort machte, scharf kritisierte: „Da waren 1330 Unschuldige dabei, die stundenlang nur deshalb auf engstem Raum festgehalten, perlustriert und gequält werden, weil sie Rapidler sind. Darunter viele Frauen und Kinder. Ohne Verpflegung oder der Chance, auf die Toilette zu gehen. Was ich sah, erschütterte mich als österreichischen Staatsbürger.“ Laut „Rechtshilfe Rapid“ mussten Fans nach mehreren Stunden des Wartens ärztlich versorgt werden.
Hier ein vor dem Derby aufgezeichnetes krone.tv-Interview mit Michael Krammer:
Vorsätzliche Gemeingefährdung
Drei Personen mussten, so die Polizei, von der Rettung abtransportiert werden. Neben einer Anzeige wegen vorsätzlicher Gemeingefährdung kam es zu einer verwaltungsrechtlichen Festnahme. Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl merkte an: „Gewalt hat beim Fußball nichts verloren. Die Wiener Polizei ist dieser entschieden entgegengetreten. Ich erwarte mir, dass der Verein gegen alle gewaltbereiten Fans konsequent vorgeht.“
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