Im Zuge der Suche nach einem vermuteteten neunten Planeten haben Astronomen das am weitesten entfernte Objekt unseres Sonnensystems entdeckt. Das hat das Minor Planet Center der internationalen Astronomen-Vereinigung IAU am Montag bekannt gegeben. Das vermutlich kugelförmige Objekt wurde vorläufig 2018 VG18 getauft und trägt den Spitznamen „Farout“, was wörtlich übersetzt „Weit draußen“ bedeutet.
Das Objekt hat schätzungsweise einen Durchmesser von 500 Kilometern, was etwa einem Zehntel von Merkur - dem kleinsten Planeten im Sonnensystem - entsprechen würde. „Farout“ wäre damit ein Zwergplanet wie Pluto, der einen Durchmesser von etwa 2400 Kilometern hat.
Benötigt mehr als 1000 Jahre für Sonnen-Orbit
Der Himmelskörper mit dem Katalognamen 2018 VG18 gibt einen pinken Farbton ab, was meist mit Eis in Verbindung gebracht wird. Wegen seiner großen Entfernung könnte „Farout“ mehr als 1000 Jahre brauchen, um die Sonne einmal zu umrunden, so die Forscher.
„Farout“ ist etwa 120 Astronomische Einheiten - kurz AU (als eine AU bezeichnet man den Abstand zwischen Sonne und Erde, der 150 Millionen Kilometer beträgt; Anm.) - von unserem Zentralgestirn entfernt und damit deutlich weiter als etwa die Zwergplaneten Eris (96 AU) und Pluto (34 AU). Entdeckt hatten das zuvor unbekannte Objekt drei Astronomen aus Washington, Hawaii und Arizona. Die ersten Aufnahmen hatte das Subaru-Teleskop auf Hawaii geliefert, von einem Observatorium in Chile wurde „Farout“ dann erneut gesichtet.
Entdeckung dank neuer Weitwinkelkameras
„Wir erforschen endlich die Ränder unseres Sonnensystems, weit über Pluto hinaus“, sagte Chad Trujillo, einer der drei Entdecker, der Carnegie Institution for Science zufolge. Mit ein Grund dafür seien neue Weitwinkel-Digitalkameras auf einigen der weltgrößten Teleskope. Betrieben wird das Teleskop, das die ersten Aufnahmen von „Farout“ machte, von Japan mit einem Zusammenschluss aus Universitäten in den USA und mehreren Forschungseinrichtungen.
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