Sex-Erpressung 2.0

KI verleiht Cyber-Mobbing grausame neue Dimension!

Digital
22.12.2018 13:17

Methoden der Künstlichen Intelligenz machen die Manipulation von Bildern und Videos heute leicht wie nie zuvor. Aus dem Tag wird Nacht, aus einem Schauspieler ein ganz anderer. Doch KI kann nicht nur für harmlose Spielereien genutzt werden, warnt Richard Werner vom japanischen IT-Sicherheitsunternehmen Trend Micro. Die neuen technischen Möglichkeiten könnten Cyber-Mobbing und Sex-Erpressung unter Jugendlichen eine erschreckende neue Dimension verleihen.

Die digitale Erpressung von Jugendlichen wird zunehmen, blickt Trend Micro in die nahe Zukunft der IT-Sicherheit. Und Methoden der künstlichen Intelligenz, die im Bereich der Mustererkennung und Bildmanipulation immer stärker wird, sind der treibende Faktor dahinter.

„Das Gesicht und die Mimik eines Menschen in ein Video einzubauen ist keine Frage des technischen Könnens, sondern nur mehr eine Frage des Willens“, sagt Werner. Bester Beweis: „Deepfakes“, bei denen es sich um mittels spezieller Software manipulierte Videos handelt, in die Internetnutzer nachträglich Menschen einbauen, die eigentlich nichts mit dem Clip zu tun haben. Prominente in einen Porno-Clip einbauen? Oder den neuen Han Solo durch den alten ersetzen? Alles kein Problem!

(Bild: thinkstockphotos.de)

Im Social-Media-Zeitalter ist alles ganz leicht
In einer nächsten Stufe, so glaubt man bei Trend Micro, werden sich nun Jugendliche den neuen Möglichkeiten der KI zu - und zwar häufig mit Mobbing-Absicht. Im Zeitalter von Instagram und Facebook ist es ein Leichtes, über soziale Medien einen Satz Bilder des Opfers zusammenzutragen und es dann mit KI-Methoden in kompromittierende Fotos oder Videos einzubauen. Ein Rechenzentrum braucht es dafür nicht, im Grunde reicht ein starker PC mit hochwertiger Grafikkarte.

(Bild: stock.adobe.com)

„So etwas kann einem Jugendlichen sehr viel Angst machen und ihn blamieren. Wir rechnen mit sehr, sehr tragischen Umständen in diesem Bereich“, prognostiziert Werner. Dabei müsse es nicht immer um Geld oder Mobbing gehen. „Hier geht es bisweilen auch um andere Leistungen. Man muss Jugendliche deshalb aufklären, dass hier ganz bewusst erpresst wird und ihnen Möglichkeiten geben, hier Hilfe einzufordern.“

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