FIS-Renndirektor Walter Hofer überrumpelte beim Weltcup in Zakopane (Polen) den Springer-Zirkus mit knallharten Kleider-Regeln für die Olympischen Spiele: Das Überkleben von Sponsoren ist strikt verboten, damit sind alle im Weltcup erprobten Anzüge in Vancouver unzulässig.
Andreas Kofler muss seine Kluft, die ihn zum Tournee-Sieg trug, zu Hause lassen. Thomas Morgenstern kann seine Klamotten vom Japan-Sieg vergessen. Und Gregor Schlierenzauer darf seine grauen Glücksfedern (drei Siege) nicht verwenden: "Ein Witz. Die Arbeit von einem ganzen Jahr ist mit einem Schlag hinfällig."
Alle Springer müssen vor dem ersten Olympia-Springen in Whistler Mountain zur exakten Messung der Körpergröße. Bei fast allen hat der Kontrollor irgendwo eine kleine Änderung eingetragen. Die Japaner, die sich in ihrer Heimat auf die Winterspiele vorbereiten, können erst in Kanada ihre Ausrüstung überprüfen lassen.
Mit Volldampf neue Anzüge schneidern
Österreichs Cheftrainer Alex Pointner lässt jetzt mit Volldampf neue Anzüge für seine Olympia-Starter anfertigen, Techniker Matthias Hafele ist sogar extra zur Anzugfirma gereist: "Wir sind zum Glück mit einer eigenen Schneiderei sehr gut aufgestellt."
Das Problem ist aber nicht mit einer Bestellung gelöst. Kein Anzug gleicht dem anderen. Skiflug-Weltmeister Gregor Schlierenzauer spürt minimalste Unterschiede: "Es ist ein langwieriges Testen, bis man den besten Anzug gefunden hat."
Die Kleider-Regel beschert den Springern auch finanziellen Schaden. Ein Anzug kostet 350 Euro, alle Sportler müssen sich ihre Federn selbst kaufen...
von Norbert Niederacher, Tiroler Krone
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