Passagiere sitzen fest

Drohnen legen Flugverkehr in London-Gatwick lahm

Ausland
20.12.2018 15:25

Auf Europas siebentgrößtem Flughafen London-Gatwick ist aktuell der Flugbetrieb aus Sicherheitsgründen lahmgelegt. Laut einer Mitteilung auf der Twitter-Seite des Airports wurden sämtliche Starts und Landungen ausgesetzt, weil mehrere Drohnen über dem Flugfeld gesichtet wurden. Gemeinsame Untersuchungen mit der Polizei seien angelaufen. Auch Flüge von und nach Österreich sind betroffen.

(Bild: AFP/Glyn Kirk)

Mindestens 20.000 Passagiere sind betroffen. Die Zahl dürfte aber weiter steigen, denn eigentlich sollten am Donnerstag 115.000 Passagiere am Flughafen Gatwick abgefertigt werden. Wann der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden kann, sei weiterhin unklar, sagte Gatwick-Chef Chris Woodroofe am Donnerstagnachmittag - mehr als 14 Stunden nach der Einstellung von Starts und Landungen. Selbst nach Wiederaufnahme des Betriebs werde es mehr als 24 Stunden dauern, bis sich der Betrieb normalisiere, heißt es.

(Bild: AFP/Glyn Kirk)

Um 15.15 Uhr MEZ postete der Gatwick Airport auf seinem Twitter-Account: „Unsere Landebahn ist wegen Drohnen-Sichtungen weiterhin geschlossen. Alle Flüge sind heute bis mindestens 16 Uhr (17 Uhr MEZ; Anm.) storniert, während wir die Situation ständig beobachten. Bitte begeben Sie sich für ihren Flug nicht auf den Flughafen, ohne sich vorher mit Ihrer Fluglinie abzustimmen. Wir entschuldigen uns für die Störung.“


Erste Drohne am Mittwochabend über Flugfeld gesichtet
Nach ersten Hinweisen auf Drohnensichtungen über dem Flugfeld am Mittwochabend gegen 21 Uhr Ortszeit (22 Uhr MEZ) wurden demnach alle Flugbewegungen ausgesetzt, um die Lage zu klären. Später seien zahlreiche weitere Hinweise eingegangen. Deshalb säßen nun einige Flugzeuge am Boden fest, während ankommende Maschinen zu anderen Flughäfen umgeleitet würden. Laut BBC sind diese Flughäfen teils Hunderte Kilometer von der englischen Hauptstadt entfernt. Zu den Drohnensichtungen berichtete der Sender, die unbemannten Fluggeräte hätten sich einer Start- und Landebahn genähert.

Zuerst Entwarnung, dann erneut kein Flugverkehr
Auf der Twitter-Seite des Flughafens gab es keine Hinweise auf ein rasches Ende des Verkehrschaos. Im Gegenteil: Reisenden und Abholenden wurde geraten, vorsichtshalber mit der jeweiligen Airline den Flugstatus abzuklären. Um 3.01 Uhr früh Ortszeit war der Flugbetrieb zwar nach rund sechsstündiger Sperrung kurzfristig wieder aufgenommen worden, doch die Entwarnung auf der Twitter-Seite des Flughafens wurde schnell wieder gelöscht. Stattdessen hieß es dort wenig später, dass weitere Drohnen in der Nähe des Flughafens gesichtet worden seien - und deshalb seit 3.45 Uhr Ortszeit (4.45 Uhr MEZ) keine Maschine mehr abheben oder landen dürfe.

Um 9.15 Uhr Ortszeit (10.15 Uhr MEZ) wurde schließlich auf Twitter bekannt gegeben, dass alle für den Donnerstag geplanten Flüge ausgesetzt bleiben. Demnach gebe es noch immer „Drohnen-Aktivität“ rund um den Flughafen. Reisende sollen nicht zum Flughafen kommen, ohne zuvor mit ihrer Fluglinie in Kontakt getreten zu sein, baten die Verantwortlichen.

Passagiere sitzen in Flugzeugen am Rollfeld fest
Zahlreiche Passagiere beschwerten sich in den sozialen Netzwerken darüber, seit geraumer Zeit in ihrem Flugzeug auf dem Rollfeld festzusitzen. Auf der Twitter-Seite des Flughafens hieß es dazu: „Wir entschuldigen uns bei allen betroffenen Passagieren für die Unannehmlichkeiten, aber die Sicherheit unserer Passagiere und Mitarbeiter hat oberste Priorität.“ Gemeinsame Untersuchungen mit der Polizei seien angelaufen. Trotzdem machten Reisende ihrem Ärger Luft und fragten, wie es sein könne, dass Großbritanniens zweitgrößter Flughafen seinen eigenen Luftraum nicht im Griff habe.

Ende Juli waren in Großbritannien neue Regeln in Kraft getreten, gemäß denen sich Drohnenbesitzer strafbar machen, sobald sich ihre unbemannten Fluggeräte einem Flughafengelände auf weniger als einen Kilometer nähern. Wird gar ein Flugzeug durch die Drohne gefährdet, riskiert der Besitzer eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren.

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