Im Mai dieses Jahres war man bei der Abstimmung um die Alpinski-WM 2023 Courchevel-Meribel unterlegen, jetzt wagt Saalbach-Hinterglemm für 2025 einen neuen Anlauf. Im Rahmen des Weltcups der Herren auf dem Zwölferkogel wurde Mittwochabend die Kandidatur für 2025 offiziell bekannt gegeben. Die Vergabe erfolgt 2020 beim Kongress des Internationalen Skiverbands in Marrakesch.
Die Glemmtaler hoffen, dass sie mit der kurzfristigen Übernahme des Weltcup-Riesentorlaufs von Sölden und -Slaloms von Val d‘Isere ihr Organisations- und Durchführungsgeschick gezeigt haben. „Wir haben in den letzten Tagen bewiesen, was wir in kurzer Zeit auf die Beine stellen können“, sagte Bartl Gensbichler, der Präsident des Salzburger Landesskiverbands und örtlichen Skiclubs.
Ein Selbstläufer wird die WM-Bewerbung allerdings nicht, das weiß auch Peter Schröcksnadel, der Präsident des Österreichischen Skiverbands. Man habe bei der letzten Bewerbung eine Doppelvergabe 2023/25 an die Franzosen und Saalbach gewünscht, laut Statuten des Weltverbandes sei dies aber nicht möglich gewesen. „Die Bewerbung wird schwierig, jetzt kommen neue Nationen dazu. Aber wir haben gute Chancen.“ Bereits bekannt ist Mitbewerber Crans Montana (Schweiz), Schröcksnadel rechnet aber auch mit Garmisch-Partenkirchen und den Amerikanern.
Das Konzept von Saalbach-Hinterglemm, „Ein Berg - alle Bewerbe“, soll beibehalten werden, vor allem mit den kurzen Wegen will man punkten. „Die eine oder andere Adaptierung wird es geben“, kündigte Bürgermeister Alois Hasenauer an. Schauplatz der Rennen wäre wie im momentan laufenden Weltcup der Zwölferkogel, im nächsten Jahr werden die Seilbahn und die bestehenden Gebäude erneuert, ein neuer Speicherteich soll angelegt und der Start der Damen-Abfahrt umgebaut werden. Davon profitieren sollen die Athleten, befindet sich doch seit zwei Jahren die offizielle Trainingsstrecke des ÖSV am Zwölferkogel, die auch ausländischen Teams zur Verfügung steht.
Dass Saalbach nicht regelmäßig im Weltcup-Kalender aufscheint, wird für die Bewerbung nicht als Nachteil gesehen. Allerdings wünscht man sich sehr wohl mehr Rennen. „Dass wir als größte Skination außer Sölden keine Rennen vor Weihnachten haben, ist eine Schande. Vielleicht kann man früher von den Rennen aus Amerika zurückkommen und noch eines einschieben“, hätte Schröcksnadel eine Idee.
Und er erlaubte sich noch einen kleinen Seitenhieb Richtung Saalbach. „Ich habe euch damals das Lampionrennen angeboten, das wolltet ihr nicht.“ Allerdings habe niemand wissen können, dass sich daraus so etwas Großes entwickeln würde. Gemeint ist der Nachtslalom in Schladming, der jährlich bis zu 50.000 Zuschauer anlockt. Schröcksnadels neue Vision für Saalbach: „Eine Lampionabfahrt.“
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