Der Telekomregulator RTR stellt die Weichen im Mobilfunkmarkt auf Wettbewerb. Die Behörde überlegt, 2020 bei der Versteigerung weiterer Frequenzen für den neuen Standard 5G die Geschäftsmodelle von virtuellen Anbietern durch Auflagen abzusichern.
„Eine Variante davon, die wir jetzt zur Diskussion stellen, kann sein, dass wir den Zugang für virtuelle Anbieter, für die MVNOs, für die nächsten Jahre und Jahrzehnte absichern“, sagte RTR-Chef Johannes Gungl am Donnerstag vor Journalisten.
Virtuelle Mobilfunker sorgen für billige Tarife
„Drei“ (Hutchison) musste 2012 bei der Übernahme des Konkurrenten Orange sein Mobilfunknetz für virtuelle Betreiber öffnen. Das ermöglichte den Start von Hofer Telekom (HoT), Spusu und anderen Anbietern, die sich in das Netz von A1, T-Mobile oder „Drei“ einmieten und für günstige Tarife sorgen.
Die Auflage läuft jedoch nach zehn Jahren ab. „Dann ist aus unserer Sicht nicht sichergestellt, dass es weiterhin MNVOs geben kann“, erklärte Gungl. Die RTR will nun mit der Branche diskutieren, „wie wir hier den Wettbewerb absichern können“.
Frequenzauktion 2020 bringt Staat viel Geld
Eine erste von zwei Konsultationsphasen läuft bis zum 20. Februar 2019. Es geht um die Vergabe der Frequenzbänder 700, 1500 und 2100 MHz für die nächsten mehr als 20 Jahre. Die Auktion ist für 2020 geplant. Die Regierung hat im Budget 350 Millionen Euro an Einnahmen eingeplant.
Mit weiteren Auflagen will die Telekombehörde RTR die Netzabdeckung verbessern. Providern, die bisher internetlose Haushalte oder Gemeinden neu versorgen, könnten Rabatte aus dem Auktionserlös winken. Laut RTR gibt es österreichweit bis zu 26.000 Haushalte, die weder über Festnetz noch Mobilfunk Zugang zu Breitbandinternet haben. Auch entlang von Straßen soll das Mobilfunknetz dichter werden - das gilt als Grundvoraussetzung für selbstfahrende Autos.
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