Estibaliz C. stehen einsame Weihnachten bevor. Ihre Familie ist weit weg, in Spanien; ihr neuer „Partner“, ein Häftling, in einem anderen Gefängnis. Und vermutlich wird ihr nicht einmal am Heiligen Abend ein kurzes Telefonat mit ihrem Sohn gestattet sein. Die Doppelmörderin hat der „Krone“ einen Brief geschickt. Sie schreibt darin über Justiz-Schikanen, ihre abgesagte Hochzeit - und ihren Plan, „eine stille Gefangene“ zu werden.
Auf ihr neues Buch, erschienen im September - die Doppelmörderin erzählt darin über ihre Liebe zu Martin L. (34), einem Mitinsassen - reagierte die Leitung des Forensischen Zentrums Asten in Oberösterreich nämlich mit harten Sanktionen.
„Esti“ sind jetzt nur noch wenige Kontakte zur Außenwelt erlaubt, selbst Gespräche mit ihrem engsten Vertrauten - dem Pfarrer der Anstalt - finden unter strenger Bewachung statt. Spaziergänge im Freien wurden massiv eingeschränkt, genauso wie die Teilnahme an Sport- und Bastelkursen. Sie darf kaum Kosmetika bestellen. Und es kam zu einer Verlegung ihres „Lovers“.
In einem sieben Seiten langen Brief an die „Krone“ schreibt C. jetzt, dass die Veröffentlichung von „Zelle 14“ ein „großer Fehler“ gewesen sei, und sie appelliert an die Justiz: „Ich bitte um nichts für mich, ich bin hart im Nehmen. Aber mein Kind hat die täglichen Gespräche mit mir verloren, es versteht nicht, warum - und leidet fürchterlich unter dieser Maßnahme.“
Trennung vom Freund: „Auf unsere Therapien konzentrieren“
Gelassener sieht die 40-Jährige anscheinend die Trennung von ihrem Freund. Die bereits angekündigte Hochzeit mit dem als psychisch krank geltenden Gewalttäter wurde mittlerweile von ihr abgesagt: „Das Wichtigste ist, dass wir uns beide voll auf unsere Therapien konzentrieren. Um gesund zu werden. Erst danach sollten wir Zukunftspläne machen.“ Nachsatz: „Aber natürlich hat sich an meinen Gefühlen für Martin nichts geändert.“
Laut „Esti“ sei der Brief an die „Krone“ ihr „letztes Lebenszeichen“ an die Öffentlichkeit: „Ab nun werde ich eine stille Gefangene sein.“
Sie strebe daher sogar eine Namensänderung an. Im Falle einer eventuellen Freilassung, irgendwann, „möchte ich in meinem Heimatland untertauchen und dort ein ruhiges Leben führen. Wieder einen Eissalon eröffnen - und viel Zeit mit meinem Sohn verbringen.“
Martina Prewein, Kronen Zeitung
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