Drei Tage nach dem Mafia-Mord in der Wiener Innenstadt ist über den 23 Jahren alten Montenegriner, der den Anschlag schwer verletzt überlebt hatte, die Auslieferungshaft verhängt worden. Der junge Mann war am Freitagnachmittag von mehreren Projektilen getroffen worden, erlitt einen Streifschuss am Kopf und mehrere Treffer in den Oberkörper. Für ihn klickten am Sonntag noch im Krankenhaus die Handschellen, er wurde seither im Spital streng bewacht.
Nach dem 23-Jährigen war bereits von den serbischen Strafverfolgungsbehörden gefahndet worden. Bei ihm soll es sich um einen Sohn des einstigen Bosses der montenegrinischen Mafia in der Vojvodina-Hauptstadt Novi Sad handeln. Er war der Begleiter des 32-jährigen Vladimir Roganovic, der am frühen Freitagnachmittag nach dem Verlassen eines bekannten Speiselokals am Lugeck erschossen wurde.
Das Todesopfer gilt -wie berichtet- nach Angaben der montenegrinischen Polizei als „hochrangiges Mitglied“ des Kavacki-Clans. Zwischen dieser Gruppierung und dem Skaljarski-Clan herrscht seit Jahren ein regelrechter Krieg um die Vorherrschaft am Balkan, was den Handel mit Drogen betrifft. Als Ende 2014 200 Kilogramm Kokain spurlos verschwanden, soll sich der Krieg zwischen den Banden entzündet haben. Die Fehde soll mittlerweile rund 40 Todesopfer gefordert haben.
Begleiter der Opfer in Justizanstalt
Ein dritter Mann im Alter von 29 Jahren, der unmittelbar nach dem Anschlag zunächst als Zeuge gegolten hatte, bald darauf jedoch seitens der Polizei als Beschuldigter geführt wurde, befindet sich seit Sonntagnachmittag in der Justizanstalt Wien-Josefstadt. Ob über ihn die Untersuchungshaft verhängt wird, ist laut Gerichtssprecherin Christina Salzborn noch nicht entschieden worden. Der Beschuldigte bestreitet nach Angaben seiner Anwältin Heike Sporn eine Beteiligung an dem Attentat. „Er sagt, er hat damit überhaupt nichts zu tun, außer dass er Erste Hilfe geleistet hat. Wieso der Verdacht auf ihn gefallen ist, kann er sich nicht erklären“, so die Juristin.
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