2 Täter auf der Flucht

Brutaler Raubüberfall auf Ordensbrüder in Kirche

Wien
27.12.2018 21:12

Großaufgebot der Polizei am Donnerstagnachmittag in Strebersdorf in Wien-Floridsdorf: Zwei Täter haben gegen 13.30 Uhr mehrere Ordensbrüder in der Kirche Maria Immaculata überfallen, mit einer Schusswaffe bedroht und stundenlang festgehalten. Ein Opfer wurde schwer verletzt, weitere vier leicht. Die Verdächtigen ergriffen mit Beute in unbekannter Höhe und einer Pistole aus einem Safe des Gotteshauses die Flucht. Eine Großfahndung wurde eingeleitet, Einsatzkräfte der Spezialeinheiten WEGA und Cobra waren im Einsatz. Ein Hubschrauber der Cobra kreiste über dem Tatort.

Am Donnerstag stürmten zwei Unbekannte die katholische Kirche in der Anton-Böck-Straße. Ein 68-jähriger Ordensbruder befand sich zu diesem Zeitpunkt in den Räumlichkeiten. Einer der Täter bedrohte den Mann mit einer Schusswaffe und forderte ihn auf, sich auf den Boden zu legen. Die Täter schlugen und traten auf ihr Opfer ein, dieses erlitt dadurch schwere Verletzungen am Kopf.

(Bild: Zwefo)
(Bild: Bernhard Schiel)
(Bild: Bernhard Schiel)
(Bild: Bernhard Schiel)

Tresor ausgeräumt
„Einige Zeit später kam ein zweiter Geistlicher in den Kirchenraum und entdeckte den Schwerverletzten“, so Polizeisprecher Harald Sörös. Auch dieser Mann wurde von einem der Verdächtigen attackiert und verletzt. Später kamen weitere drei Ordensbrüder hinzu, auch sie wurden verletzt. Anschließend plünderten die Kriminellen laut Informationen der „Krone“ den Tresor der Kirche. Aus dem Safe wurde auch eine Pistole vom Kaliber neun Millimeter entwendet, wie Polizeisprecher Sörös bestätigte. Die Männer ließen die Opfer gefesselt und geknebelt zurück, ehe sie die Flucht samt Beute ergriffen.

Vier der verletzten Ordensbrüder nach dem Überfall (Bild: Zwefo)
Vier der verletzten Ordensbrüder nach dem Überfall
(Bild: krone.at, krone.at-Grafik)

Fahndung läuft auf Hochtouren
Die Opfer im Alter zwischen 56 und 68 Jahren wurden gegen 16.15 Uhr nach einem Notruf entdeckt. Sie wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Die Polizei war mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort. War zunächst unklar, ob sich die Täter noch im Gebäude oder zumindest auf dem Gelände befinden, verlief eine Durchsuchung des Areals am Abend ergebnislos. Die Fahndung läuft weiterhin auf Hochtouren.

(Bild: Marion Bertoldini)
(Bild: Marion Bertoldini)
(Bild: Marion Bertoldini)
(Bild: Zwefo)

Täterbeschreibung
Einer der Täter ist laut Sörös etwa 1,80 Meter groß und hat dunkle Haare. „Beide Männer sprechen die deutsche Sprache und hatten einen ausländischen Akzent“, so der Sprecher.

Großräumige Sperre
Der Bereich Langenzersdorfer Straße - Anton-Böck-Straße - Krottenhofgasse wurde großräumig abgesperrt. „Bitte meiden Sie den Sperrbereich und lassen Sie unsere Kollegen vor Ort arbeiten“, ersuchte die Polizei via Twitter um Rücksichtnahme. Laut derzeitigem Ermittlungsstand bestehe kein Terrorverdacht, das genaue Motiv sei jedoch noch unbekannt. „Es könnte sich um ein Raubdelikt oder auch ein reines Gewaltdelikt handelt“, verwies Sörös auf die laufenden Ermittlungen.

Kirche seit Tagen ausgekundschaftet?
Ein Zeuge, der seit sieben Jahren als Haustechniker im gegenüber gelegenen De-La-Salle-Gymnasium arbeitet, berichtete von einem Gespräch mit einem Geistlichen nach dem Überfall: Dieser habe ihm gegenüber gesagt, er habe einen der Täter bereits Tage zuvor in der Kirche gesehen. Womöglich wollte der Mann die Gegebenheiten auskundschaften.

Kardinal Schönborn „tief betroffen“
Das brutale Verbrechen am ersten Tag nach den Weihnachtsfeiertagen sorgte für Entsetzen, auch Kardinal Christoph Schönborn zeigte sich am Donnerstagabend „tief betroffen“: „Kirchen sind Orte des Friedens und der Zuwendung - das macht uns die Weihnachtszeit in besonderer Weise bewusst.“ Unmittelbar nach Beendigung des Großeinsatzes der Polizei machte sich der Kardinal auf den Weg, um die Ordensbrüder im Schulzentrum zu besuchen.

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