„Schutz vor Sabotage“

Putin ließ Grenzzaun auf der Krim aufstellen

Ausland
28.12.2018 10:38

Um es möglichen „Saboteuren, Schmugglern und andere Aggressoren“ schwerer zu machen, auf die von Russland annektierte Schwarzmeerhalbinsel Krim zu gelangen, wurde nun ein etwa 60 Kilometer langer Zaun an der Grenze zur Ukraine gebaut. Von der Regierung in Kiew sei „alles zu erwarten“, daher sei diese Schutzinfrastruktur notwendig, teilte ein Sprecher des Krim-Parlaments am Freitag mit.

Seit der Eingliederung der Krim in die Russische Föderation kommt es laufend zu Vorwürfen der beiden Nachbarstaaten, dass Terrorangriffe und andere Formen der Sabotage von Aktivisten der jeweils anderen Seite durchgeführt würden. So kam es im Dezember 2015 zu einem massiven Blackout auf der Halbinsel, nachdem wichtige Strommasten auf ukrainischem Territorium gesprengt worden waren. Aus russischer Sicht waren dafür entweder „Terroristen“ aus den Reihen der Krimtataren oder „ukrainische Nationalisten“ verantwortlich.

(Bild: APA/EPA/HROMADSKE TV)
An einer zerstörten Stromleitung wurde die Flagge der Krimtataren angebracht. (Bild: APA/EPA/HROMADSKE TV)
An einer zerstörten Stromleitung wurde die Flagge der Krimtataren angebracht.

Ab Samstag soll Waffenruhe gelten
Bei Kämpfen zwischen den von Moskau unterstützten Separatisten und der ukrainischen Armee wurden nach Zählung der Vereinten Nationen seit 2014 mehr als 10.000 Menschen getötet. Heuer seien bis kurz vor Weihnachten 104 Tote gezählt worden. Nun soll im Konfliktgebiet ab Samstag eine Waffenruhe gelten. Der ukrainische Botschafter bei den Friedensgesprächen mit den Rebellen, Jewgen Martschuk, sagte laut ukrainischen Medien: „Wir haben betont, dass diese Waffenruhe maximal für die Instandsetzung von Einrichtungen der kritischen Infrastruktur, die beschädigt sind, genutzt werden muss. Leider gibt es mehrere solcher Einrichtungen.“

Ukrainische Soldaten nahe der russischen Grenze in Milowe (Bild: AP)
Ukrainische Soldaten nahe der russischen Grenze in Milowe

Kriegsrecht in der Ukraine ausgelaufen
Der Waffenstillstand sei nicht zeitlich befristet und nicht auf den Zeitraum bis zum orthodoxen Weihnachtsfest am 7. Jänner begrenzt, hieß es am Freitag von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Nach der jüngsten militärischen Eskalation in der Meerenge von Kertsch und der Gefangennahme von ukrainischen Matrosen bzw. Mitgliedern des Geheimdienstes wurden die Töne in Kiew und Moskau wieder rauer. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko rief wegen der russischen „Aggression“ sogar in jenen Gebieten, die an Russland angrenzen, das Kriegsrecht aus. Dieses ist am 26. Dezember wieder ausgelaufen.

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