Der Schock nach dem brutalen Raubüberfall auf sechs Ordensbrüder einer katholischen Kirche im Wiener Bezirk Floridsdorf am Donnerstag sitzt noch immer tief. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, noch im Laufe des Freitags sollen die Opfer einvernommen werden. Dabei sollen einige der zahlreichen offenen Fragen geklärt werden. Mittlerweile ist nämlich nicht einmal mehr klar, nach wie vielen Tätern die Polizei überhaupt sucht …
Wie Patrick Maierhofer, Pressesprecher der Polizei Wien, am Freitag gegenüber krone.at sagte, haben die Ordensbrüder unterschiedliche Angaben über den Überfall gemacht. So sprachen manche von zwei, andere wiederum nur von einem Täter, der die insgesamt sechs Geistlichen überwältigt, verletzt und gefesselt haben soll. „Bisher tappen wir da noch ein wenig im Dunkeln“, hofft Maierhofer auf neue Erkenntnisse durch die Befragung der Opfer.
Pistole verschwunden
Ebenfalls geklärt werden soll im Zuge der Einvernahmen, wie hoch die Schadenssumme ist. Bislang steht lediglich fest, dass bei dem Raubüberfall der Tresor der Kirche in Strebersdorf geplündert wurde. Darin befand sich unter anderem eine Pistole vom Kaliber neun Millimeter - die jetzt weg ist.
Außerdem versuchen die Ermittler, das Motiv der Tat so schnell wie möglich zu klären. Aufgrund der Vorgehensweise sei ein Terrorakt jedenfalls auszuschließen, so Maierhofer. Man gehe daher von einem Vermögensdelikt aus.
DNA-Spuren und Fingerabdrücke gesichert
Die Kirche Maria Immaculata ist weiterhin gesperrt. Die Spurensicherer haben ihre Arbeit noch nicht abgeschlossen. Gesucht wird nach DNA-Spuren und Fingerabdrücken. Auch die Fahndung nach dem oder den Tätern läuft weiterhin auf Hochtouren. Ein Verdächtiger wurde als 1,80 Meter groß und dunkelhaarig beschrieben. Ein Fahndungsfoto gibt es bisher noch nicht. „Es wird noch überprüft, ob es Bilder einer Überwachungskamera gibt“, so Maierhofer.
Mit Eisenstange auf Opfer eingeprügelt
Jener 68-jährige Ordensbruder, der als Erstes überwältigt und schwer verletzt wurde, befindet sich noch im Krankenhaus. Er erlitt Rissquetschwunden, Kopfverletzungen und vermutlich auch einen Armbruch. Auf den Mann war mit diversen Werkzeugen wie auch mit einer Eisenstange eingeschlagen worden. Die vier Leichtverletzten kamen mit Blessuren an Kopf und Oberkörper davon, drei von ihnen konnten das Spital schon verlassen.
Neben den sechs Opfern befanden sich zum Zeitpunkt des Überfalls noch etwa zwölf weitere Geistliche im Pfarrhaus. Ob diese etwas zu den Ermittlungen beitragen können, ist noch nicht bekannt. „Der Orden ist in intensiver Zusammenarbeit mit der Polizei um Aufklärung bemüht“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Schulvereins „De La Salle“, Walter Kröner, am Freitag.
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