Kurz stellt klar:

„Werden die Digitalsteuer in Österreich einführen“

Österreich
29.12.2018 07:17

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hält an der Einführung der Digitalsteuer fest. „Es ist nur gerecht, wenn die Internet-Giganten in Europa ordentlich Steuer zahlen. Wir werden zusätzlich zum europäischen Vorgehen einen nationalen Schritt setzen. Wir werden eine Digitalsteuer auch in Österreich einführen“, sagt der Kanzler.

Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) arbeite derzeit an der Umsetzung. Bei der Regierungsklausur Anfang Jänner würden dann die Eckdaten präsentiert. Wie hoch die Steuer sein werde, sei noch offen. Sie soll jedenfalls im Zuge der geplanten Steuerreform in Kraft treten, erklärte Kurz der „Tiroler Tageszeitung“.

Ex-Finanzminister Hartwig Löger (Bild: APA/HANS KLAUS TECHT)
Ex-Finanzminister Hartwig Löger

Juncker: „Es geht nicht anders“
Die EU-Kommission hatte im Frühjahr eine neue Steuer von drei Prozent auf Umsätze aus Digitalgeschäften in Europa vorgeschlagen.
 Vielen Internet-Konzernen wie Google oder Facebook wird vorgeworfen, durch Tricks zu wenig Steuern zu zahlen.

Kommissionschef Jean-Claude Juncker sprach sich im November erneut für eine solche Abgabe aus. „Wir brauchen eine Digitalsteuer - es geht nicht anders“, erklärte damals er auf einer Veranstaltung der „Süddeutschen Zeitung“.

Sebastian Kurz und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Sebastian Kurz und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker

EU-weite Einigung so gut wie ausgeschlossen
Allerdings ist eine EU-weite Einigung derzeit so gut wie ausgeschlossen, da alle Mitgliedsstaaten zustimmen müssten. Strikt dagegen sind unter anderem Irland und einige skandinavische Staaten. Daher will Deutschland zunächst eine Grundsatzeinigung mit Frankreich erreichen und hofft, dass Skeptiker später mitziehen. Neben Österreich planen auch Italien und Spanien bereits nationale Steuern.

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