Rund 750.000 Menschen haben am Wiener Silvesterpfad den Jahreswechsel 2018/2019 gefeiert. In der City drängten sich die Massen teils dicht vor den verschiedenen Bühnen, auf denen Party- und Tanzmusik diverser Genres Stimmung machen sollte. Damit Hunger und Durst erst gar nicht aufkamen, konnten sich die Gäste an zahlreichen Labestationen verköstigen. Highlights um Mitternacht waren neben dem kollektiven Walzertanzen und dem Läuten der Pummerin die Feuerwerke beim Rathaus bzw. beim Riesenrad. Trotz des Andrangs verlief die Sause im Allgemeinen ruhig und friedlich.
Insgesamt rund 70 Gastro-Stände waren entlang des Pfad-Parcours errichtet worden. Kulinarische Bodenständigkeit war angesagt: Bier, Wein, Punsch und Würstel in allerlei Varianten dominierten die Speisen- und Getränkekarten. Wer nicht gerade mit Essen und Trinken beschäftigt war, hatte nicht selten ein Smartphone in oder ein müdes Kind an der Hand.
Silvesterpfad verlief „friedlich und ausgelassen“
Laut Veranstalter Stadt Wien Marketing verlief das Event „friedlich und ausgelassen“. Chefin Gerlinde Riedl sprach von einem „Symbol dafür, dass ein Miteinander verschiedener Kulturen und Generationen in Harmonie möglich ist“.
Beschallt wurde die Innenstadt am Abend nicht nur mit Pop, Rock, Blues, Samba oder Funk: Am Herbert-von-Karajan-Platz stand um 19 Uhr die Live-Übertragung der „Fledermaus“ direkt aus der danebenliegenden Staatsoper auf dem Programm. Interessierte konnten via Großbildschirm die Inszenierung von Otto Schenk begutachten. Klassisch ging es auch im Haus der Musik zu, das seine Pforten öffnete und Gäste einlud, einmal die Wiener Philharmoniker zu dirigieren oder seinen Namen als Mozartkomposition zu hören.
Tanzlehrer: „Beim Zuschauen lernt man nichts“
Fleißig geübt für den Mitternachtswalzer wurde bereits bei Anbruch der Dunkelheit. Die kostenlosen Crashkurse der Tanzschulen, die auf Deutsch und Englisch moderiert wurden, stießen auf breites Interesse. „Beim Zuschauen lernt man nichts“, animierte Tanzlehrer Thomas zur zahlreichen Teilnahme. Schrittsicherheit ist im Herzen der Stadt jedenfalls gefragt, immerhin sollte sich die Nobelmeile zu Mitternacht wieder in einen großen Ballsaal unter freiem Himmel verwandeln.
Auch Wetter spielt mit
Wettermäßig konnte man sich beim großen Freiluft-Event nicht beschweren. Bei trockenem und windstillem Wetter mit Temperaturen über null Grad konnten Thermounterhosen und Regenschutz zu Hause gelassen werden. Weil Hauben auch nicht unbedingt notwendig waren, statteten sich zahlreiche Besucher mit bunt blinkenden Hüten aus, die an diversen Ständen entlang des Party-Parcours verkauft wurden.
400 Kubikmeter Müll
Um 2 Uhr war dann Schluss mit Feiern. Während die Besucher nach Hause fuhren oder ihren Weg in die umliegenden Lokale fanden, rückten die städtischen Putztrupps erst aus. Rund 110 Mitarbeiter der MA 48 kümmerten sich um die Abfälle der Feiermeute. Laut Rathaus werden an die 400 Kubikmeter Müll - vor allem Scherben und Papier - beseitigt. Mit acht kleinen und fünf großen Kehrmaschinen, einem Kran mit einer 32 Kubikmeter fassenden Einsatzmulde, drei Müllwagen sowie 16 Pritschen und Kleinladegeräten waren die orangen Saubermacher zugange.
Spätestens bis zum Neujahrskonzert sollte die Stadt wieder glänzen. Überprüfen kann man das, wenn man sich etwa um 11 Uhr auf den Rathausplatz begibt, um dort der Ausstrahlung des weltbekannten Klassik-Highlights aus dem Musikverein beizuwohnen. Wer sich zu dieser Uhrzeit noch auskurieren muss, hat ab 14 Uhr noch eine zweite Chance.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.