Drama in Dänemark

Sturm reißt Dach von Waggon: Sechs Tote auf Brücke

Ausland
02.01.2019 11:34

Tödliches Zugdrama auf der Brücke über den Großen Belt (Storebaelt) in Dänemark Mittwochfrüh: Während eines Sturms wurde ein Passagierzug vom Dach eines entgegenkommenden Güterzugs getroffen. Bei dem Unfall kamen mindestens sechs Menschen ums Leben, 16 weitere wurden verletzt.

Der Unfall ereignete sich gegen 7.30 Uhr. Durch eine starke Windböe soll sich das Dach eines Güterzugs losgerissen haben und anschließend auf den Passagierzug gekracht sein. Auf Bildern, die in sozialen Medien kursieren, sieht man auf Waggons aufgeladene Lkw, deren Planen aufgerissen sind.

Bei dem Unfall wurde ein Teil der Ladung aus den Waggons geschleudert. (Bild: AP)
Bei dem Unfall wurde ein Teil der Ladung aus den Waggons geschleudert.
(Bild: Tim Kildeborg Jensen)

Der Passagierzug habe nach dem Aufprall einen abrupten Halt einlegen müssen, wie auch Augenzeugen berichten: „Der Zug bremste sehr scharf. Wir wissen nur sehr wenig. Die Rettungskräfte gingen durch die Waggons und schauten, ob wir alle okay sind“, schilderte der Fahrgast Tore Bentsen (26) der Zeitung „BT“. Ein starker Sturm, der über dem Unglücksort tobte, erschwerte den Rettungseinsatz. Einem Polizeisprecher zufolge waren 131 Fahrgäste und drei Zugbegleiter an Bord.

So sah es nach dem Unfall im Inneren eines Waggons aus. (Bild: twitter.com)
So sah es nach dem Unfall im Inneren eines Waggons aus.

Eine weitere Augenzeugin hatte sich gerade erst hingesetzt, als der Unfall passierte. „Es gab einen lauten Aufprall und dann fielen die Fenster auf unsere Köpfe“, schilderte Heidi Langberg Zumbusch den Vorfall gegenüber dem Radiosender DR. Fahrgäste seien auf den Boden geschleudert worden, erst dann sei der Zug zum Halten gekommen. „Wir hatten Glück. Bei den Menschen im Waggon vor uns war das nicht so.“ Bei anderen Waggons sei die Seite aufgerissen worden, habe sie gehört.

Bei dem Vorfall soll es sich um das schlimmste Zugunglück in Dänemark seit 1988 handeln, berichtete die Nachrichtenagentur Ritzau. 

Ein Aufgebot an Einsatzkräften war nach dem Unfall auf der Brücke im Einsatz. (Bild: Tim Kildeborg Jensen)
Ein Aufgebot an Einsatzkräften war nach dem Unfall auf der Brücke im Einsatz.

Stromausfälle und Verkehrsprobleme durch Unwetter
Zum Zeitpunkt des Unfalls zogen heftige Windböen über das Gebiet, in Teilen Skandinaviens kam es zu Stomausfällen und Verkehrsbehinderungen an Land und auf See.

Die 18 Kilometer lange Brücke über den Großen Belt war nach dem Unfall ebenso wie die Öresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden für mehrere Stunden komplett gesperrt. Es handelt sich um einen der wichtigsten Verkehrswege in Dänemark.

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