Die FPÖ legt bei ihrer Kritik an der Caritas nach - und die Tonart wird immer rauer. Generalsekretär Christian Hafenecker sprach am Mittwoch von „Asylindustrie“ und sagte, dass die Kirchen-NGO offenbar nun um einen Teil der Gelder aus dieser fürchte. Mit der bereits angekündigten „Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen“ (BBU) solle hingegen die Flüchtlingsbetreuung in Zukunft standardisiert werden.
Caritas-Präsident Michael Landau war bereits vergangene Woche Ziel einer FPÖ-Attacke geworden: Via Facebook hatte Klubchef Johann Gudenus diesem „Profitgier“ im Zusammenhang mit Flüchtlingen unterstellt.
Hafenecker: Gewisse Normen wichtig
Nun erklärte Hafenecker auf Ö1, es sei „wichtig“, dass man in der „Asylindustrie“ - ein Begriff, den er bewusst verwende - „gewisse Normen“ einzieht, denn mittlerweile würden NGOs und auch private Unternehmen Flüchtlingspolitik betreiben. Das Geld müsse effizient verteilt werden und dort ankommen, wo es gebraucht werde.
„Dass sich jetzt gewisse NGOs, darunter auch die Caritas, natürlich bissl sorgen um den finanziellen Kuchen an der Asylindustrie, ist ja nachvollziehbar“, meinte Hafenecker. In dieselbe Kerbe hatte vor wenigen Tagen auch bereits FPÖ-Kommunikationschef Heimo Lepuschitz geschlagen, als er der Caritas „Klingelbeutellobbyismus“ vorwarf.
Neue Bundesagentur soll Betreuung standardisieren
Die Gründung der BBU ist im Regierungsprogramm vorgesehen und soll eine nicht auf Gewinn ausgerichtete Betreuung sicherstellen und auch gleich „unabhängige und objektive Rechtsberatung“ bieten. Im Herbst 2018 hieß es, dass die Vorbereitungen für die neue Agentur laufen. Der gesetzliche Rahmen dafür soll dieses Jahr festgelegt werden.
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