Wenn am Samstag um Punkt 19.35 Uhr die Beleuchtung am Stainacher Hauptplatz erlischt, dann schlägt wieder die Stunde der Glöckler. Seit 1930 ziehen die bis zu 200 prachtvollen Schönperchten mit ihren leuchtenden Kappen zur letzten Raunacht ihre Spiralenformation, um die bösen Geister zu vertreiben.
Sie kommen aus einer anderen Zeit - und wirken wie von einer anderen Welt: die weißgekleideten Gestalten, die jedes Jahr zur gleichen Stunde in Formationen durch einige Orte im Enns- und Paltental ziehen. Die Glöckler zählen zu den Schönperchten, deren Aufgabe es ist, böse Geister zu vertreiben und die Wachstumskräfte für das kommende Jahr zu wecken.
Auch in Gröbming, Trieben oder Wildalpen gab und gibt es diesen Brauch, der im 19. Jahrhundert im oberösterreichischen Ebensee entstand. Die meisten Glöckler aber treffen sich auch heuer am 5. Jänner auf dem Hauptplatz von Stainach.
Teilnehmer zwischen 5 und 80 Jahren
Dort hielt die Tradition 1930 Einzug, wie Glöcklerlauf-Organisator Helmut Maierhofer vom Stainacher Alpenverein erzählt: „Seit vielen Jahren liegt die Zahl der Teilnehmer stabil zwischen 180 und 200. Sie sind aufgeteilt auf zwölf Erwachsenenpassen und vier Kinderpassen, die alle ein Thema haben - etwa das Kirchenjahr, die Tierkreiszeichen oder die Zünfte.“
Und sie scheuen keine Mühen: Monate im Voraus werden die bis zu 25 Kilo schweren Kappen aus Holz und Seidenpapier wieder liebevoll in Stand gesetzt, damit das feierliche Spektakel auf dem Stainacher Hauptplatz in aller Pracht gelingt. Beginn ist am Samstag um 19 Uhr.
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