Weil sie von der Erde aus nicht sichtbar ist, hat die sogenannte Rückseite des Mondes lange als Mysterium gegolten. Dauerhaft dunkel ist die der Erde abgewandte Seite unseres Trabanten deshalb noch lange nicht - auch wenn spätestens seit Pink Floyds legendärem Album „The Dark Side of the Moon“ immer wieder über eine „dunkle Seite des Mondes“ fantasiert wird.
Fakt ist: Der Mond dreht sich so um die Erde, dass er ihr immer dieselbe Seite zuwendet. Eine Umrundung dauert rund vier Wochen. Innerhalb dieser Zeit bestrahlt die Sonne reihum alle Seiten des Mondes. Bei Vollmond wird die der Erde zugewandte Seite des Mondes erhellt, bei Neumond die abgewandte.
Das Prinzip lässt sich leicht prüfen: Ein Püppchen, das um einen Apfel kreist und ihm dabei immer das Gesicht zuwendet, wird einmal von vorne und einmal von hinten direkt von dem Licht bestrahlt, das durchs Fenster fällt.
Russische Sonde machte erste Fotos der Rückseite
Die ersten Bilder von der erdabgewandten Seite des Mondes lieferte im Jahr 1959 die sowjetische Sonde „Lunik 3“ und neun Jahre später konnten die Astronauten der „Apollo 8“-Mission als erste Menschen die „Rückseite“ des Erdtrabanten mit bloßem Auge sehen.
Übrigens: Der Titel der 1973 veröffentlichten Platte „The Dark Side of the Moon“ - eines der meistverkauften Alben aller Zeiten - geht ursprünglich nicht auf die Musiker von Pink Floyd zurück. Quelle ist vielmehr eine Metapher des berühmten US-Schriftstellers Mark Twain (1835 bis 1910), der einmal schrieb: „Jeder ist ein Mond und hat eine dunkle Seite, die er niemandem zeigt.“ Ihm ging es dabei um die verschiedenen Facetten eines Charakters - und nicht um Astronomie.
Am Donnerstag landete erstmals in der Geschichte der Raumfahrt eine Sonde auf der Rückseite des Mondes. Chinas Raumfahrzeug „Chang‘e 4“ (Bild oben) setzte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua am frühen Morgen um 3.26 Uhr MEZ am Aitken-Krater in der Nähe des Südpols des Erdtrabanten auf.
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