Im Frühjahr 2018 soll Alfred U. in seiner Wohnung in Wien-Brigittenau eine junge Ungarin getötet haben, ihre Leiche wurde zerstückelt und im Neusiedler See versenkt. Die Anklage gegen den 64-Jährigen, der schon jetzt sagt, er werde „im Gefängnis sterben“, ist nun fertig. Im März soll ihm der Prozess gemacht werden. U. hat während der Verhöre zugegeben, nicht näher genannte Leichenteile in der Tiefkühltruhe aufbewahrt zu haben, um sie später zu „kosten“.
Über dreißig Jahre hat Alfred U. bereits hinter Gittern verbracht, wegen schwerer Gewaltdelikte. Und er gilt schon seit Langem als hochgradig psychisch gestört. Dennoch wurde er im Oktober 2016 aus der Haft entlassen. Bloß eineinhalb Jahre später soll er Zsuzsanna N. (28) umgebracht haben, beim Sex.
Ein brisanter Fall für die Justiz. In einem Evaluierungsverfahren soll jetzt geklärt werden, warum U. überhaupt freikommen konnte und welche Fehler danach in seiner Betreuung geschehen sind. Zudem besteht der Verdacht, dass er für das Verschwinden mehrerer Prostituierter verantwortlich sein könnte. Ermittlungen dazu sind im Laufen.
Die Seehütte des mutmaßlichen Täters in Rust (Burgenland) wurde mittlerweile vom Gericht beschlagnahmt, N.s Familie soll einen Teil des Verkaufserlöses bekommen. Der Beschuldigte selbst scheint mit seinem Leben bereits abgeschlossen zu haben. „Ich weiß, ich werde im Gefängnis sterben“, sagt er.
Martina Prewein, Kronen Zeitung
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