Der Mord im Asylheim Trientlgasse erschütterte kurz nach Weihnachten das ganze Land. Nun werden weitere Details bekannt: Der dringend mordverdächtige Ehemann (37) des Mordopfers (23) soll bereits wegen häuslicher Gewalt Hausverbot gehabt haben. Das geht aus Zeugenberichten hervor, die der FPÖ vorliegen.
Bringen jetzt neue Zeugenaussagen Licht in den Mordfall Trientlgasse? Wie berichtet steht ein 37-jähriger Syrer im Verdacht, in der Nacht zum Stefanitag (26.12.) in der Asylwerberunterkunft Trientlgasse in Innsbruck seine Frau (23) und Mutter zweier Kindermit Brutalität attackiert zu haben. Das Opfer erlag noch am selben Tag seinen schweren Kopfverletzungen.
Security in Angst - von Politik wehrlos gemacht
„Laut mehreren übereinstimmenden Berichten von uns namentlich bekannten Zeugen gab es eine lange, offenbar von Gewalt geprägte Vorgeschichte. Der Mann hatte Hausverbot, das aber nicht kontrolliert wurde. Der tragische Mordfall hätte vermieden werden können!“, lautet die Schlussfolgerung von FP-Chef Markus Abwerzger. Die Berichte der Zeugen seien detailgenau und identisch.
Demnach hat der Tatverdächtigeim August einen Security-Mitarbeiter mit einem Messer und einer Bratpfanne bedroht: Weil eine „große Gruppe von Landsleuten uns in aggressiver Front gegenüberstand“, alarmierte der Sicherheits-Mitarbeiter die Polizei.
Der Verdächtige sei daraufhin in die Grundversorgungseinrichtung am Hofgarten gebracht worden - „ein üblicher Vorgang bei Gewalttaten“. In den darauffolgenden Tagen habe sich der Mann dem Hausverbot widersetzt bzw. behauptet, das Verbot sei von der TSD gänzlich aufgehoben worden. Der Securitymann erkannte darin „eine schwere Bedrohung für seine Gesundheit“, da er weder Stichschutzwestenoch Pfefferspray tragen dürfe. Er erstattete Anzeige beim Arbeitsinspektorat.
Frau von Verwandten sexuell ausgenützt
Ein weiterer Zeuge berichtet, das spätere Mordopfer wollte von Anfang annicht mit ihrem Ehemann zusammenleben: „Angst hatte sie aber in erster Linie von ihren eigenen Verwandten. Ihr Onkel hatte sie mehrmals sexuell missbraucht und sie dabei auch mit ihren Kindern erpresst. Er hat die Kinder geschlagen, wenn sie nicht hörig war. Sie war magersüchtig. Ihr Ehemann kam fast täglich zu Besuch (er wohnte im Verteilerquartier) und nahm sich der Betreuung der Kinder an. Besucher müssen das Heim laut Hausordnung ab 22 Uhr verlassen. Das tat er auch am 25. Dezember, kehrte aber angetrunken (so die Information von anderen Bewohnern) um 24 Uhr zurück und konnte das Heim ungehindert betreten. Unser Sicherheitspersonal besteht vorwiegend aus ehemaligen Asylwerbern.“
„LR Gabi Fischer darf nicht die Probleme verharmlosen“
Die FPÖ fordert nun volle Aufklärung der Hintergründe, auch politisch. Der zuständigen Sozial-Landesrätin Gabi Fischer (Grüne) attestiert Abwerzger ehrliches Bemühen, die Tiroler Sozialen Dienste als Träger der Heime in ein ruhigeres Fahrwasser zu führen. „Aber sie darf jetzt nicht in alte Verhaltensmuster verfallen und die Probleme verharmlosen. Es ist in jüngerer Vergangenheit immer wieder zu heiklen Situationen bzw. Polizeieinsätzen in Asylheimen gekommen, die nicht den Weg in die Öffentlichkeit gefunden haben!“
Reihe von Anfragen soll Licht ins Dunkel bringen
Abwerzger kündigt eine Reihe von Anfragen im Landtag an: „Warum hat es ein Hausverbot gegen den Ehemann gegeben? Warum konnte er ungehindert in der Nacht betrunken seine Tat ausführen?“
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