Nach seinem ersten Sieg im Vorjahr ist KTM-Pilot Matthias Walkner ab heute bei der Rallye Dakar der große Gejagte Mit der „Krone“ sprach der 32-jährige Salzburger über Rivalität, Taktik und Nachwuchs.
Erstmals trägst du ab heute die Startnummer 1 bei der Rallye Dakar - bedeutet das Druck?
Auf den Fotos schaut das schon gut aus, und ich bin stolz, was ich erreicht habe. Jeder kämpft um die Nummer eins, die ich jetzt hab.
Was hat sich mit deinem Sieg verändert?
Die Wertschätzung. Obwohl ich noch immer der Gleiche bin. Es ist schon cool, wenn dich Vorbilder wie Red-Bull-Chef Mateschitz oder KTM-Chef Pierer in die Arme nehmen.
Wie hat die Vorbereitung für diese Dakar ausgesehen?
Zuletzt war ich in Bibione, da darf man viermal im Jahr am Strand fahren. Viele Badetouristen waren eh nicht dort (lacht). Davor waren wir in Dubai. Anfangs hatte ich einen Muskelkater, weil das Dünen-Fahren ungewohnt war – aber dann hab ich gemerkt, dass ich fit bin.
Die Rallye steigt heuer ausschließlich in Peru – warum?
Für die Veranstalter ist die Frage: Wo lässt sich am meisten Geld verdienen? Logistisch angenehmer ist es aber, so im Kreis zu fahren statt durch drei Länder.
Sanddünen werden diese Dakar heuer prägen
70 Prozent führen nur über Sand. Da fährt man ständig auf und ab – mühsam für die Konzentration.
Dafür gibt’s Spuren
Solange es die richtigen Spuren sind. Die Frage ist: Verlasse ich mich auf andere? Oder investiere ich Zeit und navigiere selbst?
Wie sieht die Taktik aus?
Ich bin gespannt, wie das Tempo sein wird. In den Dünen kannst du nicht vorneweg navigieren. Aber sobald ich das Gefühl habe, dass ich mich wohlfühle, werde ich attackieren.
Wer sind deine Rivalen?
Meine Teamkollegen Toby Price und Sam Sunderland sind sicher so stark wie ich, Benavides von Honda hat viel Erfahrung auf Sand.
Bei der Wahl zum Sportler des Jahres 2018 warst du Vierter – überrascht?
Mich hat es gefreut, dass ich das erste Mal nominiert war – ich war ja schon Motocross- und Rallye-Weltmeister, auch Dakar-Zweiter. Mich überraschte der enorme Abstand zu Marcel Hirscher und Dominic Thiem.
Dein Kumpel Hirscher ist seit Oktober Papa – wie sieht es bei dir mit Kindern aus?
Das schaue mir erst einmal bei Marcel an. Er ist Papa, Hausmann, Skifahrer, Landwirt – beeindruckend, wie er das alles meistert.
Stefan Burgstaller, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.