Weißer Tod

Die zweite Lawine tötete zwei Oberösterreicher

Oberösterreich
06.02.2010 10:42
Drei junge Oberösterreicher sind am Donnerstag bei Lawinenabgängen ums Leben gekommen. So wie die junge Frau (29) aus Neukirchen bei Altmünster hatten auch die beiden Freunde aus Esternberg (25) und aus Schärding (28) ihre Lawinenpiepser nicht dabei, als sie selbst ein Schneebrett lostraten.

Der Krankenpfleger und der Student waren mit einem Freund in Werfenweng in Salzburg auf ihren Snowboards abseits der gesicherten Pisten unterwegs. Doch nachdem sie ein Schneebrett losgetreten hatten und mit dem Schrecken davongekommen waren, blieb der Freund lieber auf der präparierten Piste – er rettete so sein junges Leben.

Denn die beiden Oberösterreicher, die auch begeisterte Musiker waren und gemeinsam spielten, fuhren von der Bergstation Bischlinghöhe wieder querfeldein ab – und direkt in den weißen Tod.

Freund ruft Retter
Am Abend, als das Duo nicht beim Treffpunkt auftauchte, schlug der Freund Alarm. "Vom Hubschrauber aus, der auch eine Wärmebildkamera hat, entdeckten wir in der Dunkelheit Snowboardspuren, die in ein Schneebrett führten", berichtet Manfred Schwaiger von der Alpinpolizei St. Johann/Pongau.

Keine Chance für die Opfer
Mit einer Pistenraupe fuhren Helfer zum Lawinenkegel und sahen ein Snowboard. Wenig später waren die Freunde gefunden. Sie lagen drei Meter nebeneinander, einen Meter unter Schnee. "Einbetoniert", ohne Chance. Denn in der 50 Grad steilen und uneinsehbaren Kreuzstockrinne fährt normal niemand und der Lawinenabgang war unbemerkt geblieben.

Die Lawinenpiepser hätten den Freunden zwar nicht geholfen, aber warum die Snowboarder sie im Auto ließen, bleibt ungeklärt.

Auch die Neukirchnerin (29), die am Kasberg von einer Lawine erstickt worden war, hatte trotz Erfahrung kein "Piepserl" dabei.

von Markus Schütz, "OÖ-Krone"

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