20.000 Euro Kaution

Mafia-Mord: Angeschossener (23) aus Haft entlassen

Wien
07.01.2019 14:54

Nächste Enthaftung im Fall rund um den blutigen Mafia-Mord kurz vor Weihnachten in der Wiener Innenstadt. Nachdem ein 29-jähriger Zeuge der Bluttat bereits am Freitag wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, öffneten sich am Montag nun auch die Gefängnistüren für jenen 23-Jährigen, der bei dem Schussattentat selbst schwer verletzt worden war.

Der 23-Jährige, bei ihm soll es sich um den Sohn des einstigen Bosses der montenegrischen Mafia in der Vojvodina-Hauptstadt Novi Sad handeln, hatte einen Streifschuss am Kopf und mehrere Treffer am Oberkörper erlitten. Er war der Begleiter des 32-jährigen Vladimir Roganovic, der bei dem Attentat am 21. Dezember nach dem Verlassen eines bekannten Speiselokals am Lugeck erschossen wurde.

(Bild: Reinhard Holl)
(Bild: krone.tv)
(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Gelöbnis abgelegt
Die serbischen Behörden hatten nach dem 23-jährigen Montenegriner wegen unerlaubten Waffenbesitzes gefahndet. Er war daher noch im Spitalsbett in Auslieferungshaft genommen worden. Nach Hinterlegung einer Kaution in Höhe von 20.000 Euro wurde der Verdächtige nun auf freien Fuß gesetzt. 
Dem Mann wurde vom Landesgericht die Weisung erteilt, zeitnahe eine ladungsfähige Meldeadresse zu hinterlegen. Der Montenegriner sicherte per Gelöbnis zu, sich eine Wohnung zu besorgen, vorerst das Land nicht zu verlassen und behördlichen Ladungen umgehend Folge zu leisten.

Bei der Festsetzung der Kaution war vom Gericht auf das Gewicht der Straftat Bedacht zu nehmen, die dem 23-Jährigen von den serbischen Strafverfolgungsbehörden vorgeworfen wird. Auf illegalen Waffenbesitz sieht das heimische Strafgesetzbuch maximal zwei Jahre Haft vor, weshalb dem Landesgericht der Betrag von 20.000 Euro angemessen erschien.

Auslieferung an Serbien bislang kein Thema
Bei dem 23-Jährigen, dessen Auslieferung an Serbien vorerst kein Thema ist, und dem erschossenen Vladimir R. soll es sich um Angehörige des mafiösen Kavacki-Clans handeln, der seinen Namen einem Stadtviertel von Kotor - eine Handels-und Hafenstadt an der montenegrinischen Adriaküste - verdankt. Der Clan führt seit Jahren einen regelrechten Krieg mit dem ebenfalls nach einer Kotor-Siedlung benannten Skaljarski-Clan.

Hintergrund der blutigen Fehde soll ein Streit um Drogengeschäfte sein. Die eine Bande soll der anderen Ende 2014 rund 200 Kilo Kokain gestohlen haben, das in einer Wohnung im spanischen Valencia gebunkert war. Blutige Abrechnungen, zuerst in Valencia, danach in Montenegro und in Serbien waren die Folge. Dutzende Personen sind seither eines gewaltsamen Todes gestorben.

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