Die angespannte Lawinensituation in weiten Teilen des Landes und die vorausgesagten weiteren Schneefälle haben den Zivilschutzverband am Dienstag zu einer eindringlichen Warnung veranlasst: Vorsicht und Vorsorge seien angebracht, man solle sich mit Essen und Trinken für mindestens eine Woche im Voraus eindecken. Wer im Freien Warnungen ignoriert und sich in ungesicherte Bereiche begibt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch die Einsatzkräfte, die zu Hilfe eilen müssen, erinnerte der Zivilschutz an eine Selbstverständlichkeit. Zudem wurde am Dienstagabend erstmals die höchste Lawinenwarnstufe 5 ausgerufen.
Einige Orte sind derzeit von der Außenwelt abgeschnitten und werden nach Möglichkeit von Helfern versorgt. Der Zivilschutzverband rät jedoch ausdrücklich zur Eigenvorsorge und dazu, sich selbst einen Vorrat für Notfälle anzuschaffen. „Jeder sollte für sich und seine Familie selbst Vorsorge treffen, um zumindest eine Woche ohne fremde Hilfe auszukommen. Hier geht es aber nicht nur um Essen und Trinken, sondern auch um Medikamente sowie Kochen und Heizen ohne Strom“, hieß es vom Zivilschutz.
Warnstufe 5 ausgerufen
Für die steirischen Nordalpen wurde am Dienstagabend die höchste Lawinenwarnstufe der fünfteiligen Skala („sehr groß“) verhängt. Das gab die Landesregierung nach einer Krisensitzung am Nachmittag bekannt. Es soll bis Freitagfrüh weiterschneien, die Lage in den tief verschneiten Regionen spitzt sich weiter zu.
Auch in den Ybbstaler Alpen in Niederösterreich sorgt weiterer Neuschnee für eine Anstieg der Lawinengefahr auf „sehr groß“. Die höchste Warnstufe 5 werde am Mittwoch erreicht, teilte der Lawinenwarndienst Niederösterreich mit.
So sorgen Sie vor:
„Schauen Sie auf ältere Personen in Ihrer Umgebung!“
Zivilschutzverband-Präsident Johann Rädler sprach auch einen Appell aus, auf hilfsbedürftige Mitmenschen zu achten: „Schauen Sie auf ältere und alleinstehende Personen in Ihrer Umgebung!“ Nachbarschaftshilfe ist laut Zivilschutzverband unverzichtbar.
Bereits sechs Menschen kamen in den vergangenen Tagen in den Schneemassen in Österreich ums Leben, die Situation ist weiter prekär (siehe Grafik).
Zwei Tourengeher in NÖ seit Samstag vermisst
In Niederösterreich werden weiterhin zwei Tourengeher vermisst - seit mittlerweile drei Tagen. Die Suche im Gebiet Hohenberg im Bezirk Lilienfeld könne frühestens am Mittwoch fortgesetzt werden, hieß es seitens der Alpinpolizei. Am Dienstag habe eine umfassend Einsatzbesprechung stattgefunden, ein Erkundungstrupp sei ausgeschickt worden. „Wir wollen auf keinen Fall die Einsatzmannschaften gefährden“, sagte Michael Hochgerner von der Alpinpolizei.
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