Bluttat in Amstetten

Ehefrau erstochen: Sohn (9) rettete Geschwister

Niederösterreich
10.01.2019 08:47

Unvorstellbar, welch schreckliche Szenen jene drei Kinder von Aurelia S. (40) am Dienstag im niederösterreichischen Amstetten miterleben mussten: Ihre Mutter wurde vor ihren Augen mit nicht weniger als 38 Messerstichen auf brutalste Art und Weise niedergestreckt. Jetzt wurde bekannt, dass der erst neun Jahre alte Sohn der Frau und des mutmaßlichen Täters Senol D. in dieser Ausnahmesituation eine wahre Heldentat vollbrachte.

Als der 37-Jährige am Dienstagnachmittag in Greinsfurth mit einem Messer auf seine Ehefrau losging, waren auch drei der vier gemeinsamen Kinder im Haus. Der Neunjährige und seine beiden Geschwister im Alter von drei Jahren sowie einem Jahr mussten die grausame Bluttat an ihrer Mutter mit ansehen.

Geistesgegnwärtig und tapfer
Der Neunjährige reagierte jedoch geistesgegenwärtig - und verhinderte damit vielleicht sogar Schlimmeres: Als Senol D. die Mutter der Kinder mit einem Messer attackierte, schnappte sich der tapfere Bub seine beiden kleinen Geschwister und brachte sie in den Keller.

In der Zwischenzeit schleppte sich die schwer verletzte Aurelia S. ins Freie. Nachdem der 37-Jährige der Frau weitere Stiche - insgesamt waren es 38 an der Zahl - zugefügt hatte, kehrte er zurück ins Haus. Der Neunjährige nutzte die Gelegenheit und rief bei Nachbarn um Hilfe, die die Polizei alarmierten. 

Polizeieinsatz an einem Tatort (Bild: Crepaz Franz, krone.at-Grafik)
Polizeieinsatz an einem Tatort

Senol D. spricht kein Wort
Senol D. wurde festgenommen. In seiner Einvernahme sprach der 37-Jährige, der in der Vergangenheit mehrfach Anrainer penetrant belästigt hatte, kein einziges Wort. Am Donnerstag wurde die U-Haft über ihn verhängt. Die drei Kinder werden mittlerweile laut Bezirkshauptfrau Martina Gerersdorfer „im Familienkreis versorgt und betreut“. Der älteste Sohn (18) der Frau lebte schon länger nicht mehr bei der Familie. Laut Anrainern sei er aus Angst vor dem Vater davongerannt …

Bluttat in Krumbach
Nur einen Tag später kam es auch im niederösterreichischen Krumbach zu einer tödlichen Beziehungstat: Roland H. soll seiner Ex-Freundin Silvia K. vor ihrer Wohnung aufgelauert und sie mit sechs Messerstichen attackiert haben. Die 50-Jährige brach tot zusammen. Der mutmaßliche Angreifer, der als Waffennarr bekannt war, alarmierte selbst die Polizei. Er wurde festgenommen.

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