2 Schwerverletzte

Keine Entspannung: Wieder zahlreiche Lawinenabgänge

Österreich
06.02.2010 19:05
Nach sechs Todesopfern durch Lawinen seit Donnerstag gab es auch am Samstag eine anhaltend kritische Situation in weiten Alpinregionen. Zahlreiche Lawinenabgänge wurden registriert - und noch immer waren trotz der Expertenwarnungen Alpinsportler abseits der Pisten unterwegs. Im Arlberggebiet wurde eine Norwegerin verschüttet - sie befindet sich in einem kritischen Zustand. In Obertauern wurde ein einheimischer Skilehrer von einem Schneebrett mitgerissen und schwer verletzt.

Riesenglück hatten noch am Freitag zwei Urlauber aus Wien, die in Alpbach in Tirol von einem Schneebrett erfasst wurden. Die Schneeschuhwanderer konnten sich nach Angaben der Polizei an der Oberfläche halten und blieben unverletzt. Das Paar im Alter von 40 und 34 Jahren war durch den Greiter Graben Richtung Farmkehr Alm unterwegs. Die von der Polizei als "alpin unerfahren" eingestuften Wanderer lösten das Schneebrett aus.

Skilehrer stürzte über 30 Meter hohe Bergwand
Bei einem Lawinenabgang in Obertauern ist am Samstag zu Mittag ein Skifahrer - schwer verletzt worden. Der Variantenfahrer - ein 25-jähriger einheimischer Skilehrer - war kurz vor 13.00 Uhr in die steile Zehnerkar-Rinne eingefahren und hatte dort ein Schneebrett losgetreten, das ihn über eine 30 Meter hohe Bergwand riss. Ein Lawinen-Airbag hatte den Mann zwar offenbar an der Oberfläche der Schneemassen gehalten, er musste aber mit Verdacht auf ein Thoraxtrauma schließlich ins Krankenhaus Schladming gebracht werden. Zunächst war nur von leichten Verletzungen die Rede gewesen.

Gleich mehrere Lawinenabgänge wurden Samstag in Tirol registriert. Eine vierköpfige Gruppe von Tourengehern war im freien Skiraum beim Rendl oberhalb von St. Anton am Arlberg in Richtung Moostall von einem Lawinenabgang betroffen. Die Touristen waren trotz Schlechtwetters unterwegs. In der Region herrschte erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3 auf der fünfteiligen Skala). Eine 35-jährige Norwegerin wurde verschüttet, konnte aber geborgen und reanimiert werden. Sie kam per Hubschrauber ins Krankenhaus Zams - ihr Zustand war kritisch.

In Tirol kam es Samstagnachmittag zumindest zu noch zwei weiteren Lawinenabgängen. Dabei dürften die Betroffenen relativ glimpflich davon gekommen sein. In den Tuxer Voralpen am Wattenberg wurden deutsche Skitourengeher verschüttet. Eine Person sei dabei verletzt worden, hieß es auf der nahe gelegenen Lizumer Hütte. Es soll sich um deutsche Urlauber handeln. Im Gebiet des Venet-Skigebietes bei Zams im Bezirk Landeck wurden am Nachmittag ebenfalls zwei Personen - Einheimische - verschüttet. Beide Skitourengeher seien laut Polizei unverletzt geblieben. Auch dieses Unglück ereignete sich im freien Skiraum.

Im Bregenzerwald im Vorarlberg ging Samstagnachmittag eine Lawine auf eine Straße nieder. Die Bergrettung war kurz vor 16.00 Uhr mit Hubschrauberunterstützung an Ort und Stelle, um den Lawinenkegel nach möglichen Verschütteten abzusuchen. Nach Angaben der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) werde zur Sicherheit noch eine zweite Suche durchgeführt, es sei aber davon auszugehen, dass niemand verschüttet wurde.

Keine Entwarnung in Tirol, Vorarlberg und Salzburg
In Tirol wurde vor steigender Lawinengefahr ("teilweise auf groß"/4) gewarnt. Betroffen waren vor allem Regionen entlang des Alpenhauptkammes bei aufkommendem Wind. Weiter angespannt blieb die Situation Vorarlberg oberhalb von 1.600 Höhenmetern. Neuschnee und teils starker Wind sorgten für Warnstufe 3 auf der fünfteiligen Skala. Ähnlich war die Situation in Salzburg.

Auf hohe Auslösewahrscheinlichkeiten von Schneebrettern hat am Samstag der Lawinenwarndienst Niederösterreich verwiesen. Die Gefahr sei weiter erheblich. In den Ybbstaler und Türnitzer Alpen sowie im Gebiet Rax-Schneeberg blieb demnach Warnstufe 3 aufrecht. Diese Situation sollte auch am Sonntag anhalten.

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