„Keine Wirkung“
Globuli aus Apotheke in Deutschland verbannt
Eine Apothekerin in der oberbayrischen Stadt Weilheim hat Globuli und andere Homöopathika aus ihren Regalen verbannt. Für Iris Hundertmark sind diese Mittel Pseudomedikamente, bei denen „über Placebo hinaus keine Wirkung zu erwarten ist“. In ihrer Apotheke sind Globuli deshalb nur noch auf Bestellung und bei ärztlicher Verschreibung erhältlich.
Viele Kunden zeigten sich von dieser Maßnahme überrascht und kaufen nun lieber woanders ein. Kritik hagelte es auch von Ärzten und Apotheker-Kollegen, auf Hundertmarks Schreibtisch stapeln sich bereits die empörten Zuschriften. Solidaritätsbekundungen blieben bislang hingegen aus.
Apothekerin: „Aufklärung ist nötig“
An ihrer Entscheidung wird diese Tatsache jedoch nichts mehr ändern. „Der Kunde darf darauf vertrauen, dass der Apotheker eine naturwissenschaftliche Ausbildung hat und man eine Beratung erhält, die dem Stand der Wissenschaft entspricht. Das schließt Analogiezauber, Totemismus, Aderlass, Globuli und Rosenkränze als Heilmittel aus“, stellt Hundertmark klar. Die Menschen verwechselten Homöopathie oft mit Naturheilkunde. Das sei ein „großes Problem“, weshalb „Aufklärung nötig“ sei.
Wiener Patientenanwältin fordert Verkaufsverbot für Globuli
Auch wenn sich in Deutschland noch niemand aus der Zunft auf Hundertmarks Seite gestellt hat, ist sie mit ihrer Meinung bestimmt nicht alleine. Im November hat sich zum Beispiel in Österreich die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz für ein Verkaufsverbot von nicht wirksamen Arzneien in Apotheken ausgesprochen. Denkbar ist für sie auch ein ergänzender Verpackungsaufdruck, dass Globuli oder Bachblüten keine Medikamente sind und ihre Wirksamkeit nicht belegt ist. Auch Prof. DDr. Ulrich Berger von der WU Wien ist der Ansicht: „Homöopathie ist Unsinn“.
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