Ozean - Schwarzes Meer
Grenze zu Mexiko: Diese Dimension hat Trumps Mauer
US-Präsident Donald Trump hat seinen Anhängern eine Mauer an der Grenze zu Mexiko versprochen - und er kämpft derzeit mit allen Mitteln darum, sie auch bauen zu können. Die Dimension dieser Mauer ist für uns Europäer kaum vorstellbar. Denn würde man die 3144 Kilometer lange Grenze zwischen den USA und Mexiko auf das europäische Festland umlegen, würde das einer Strecke von der Atlantikküste bis zum Schwarzen Meer entsprechen - also quer durch den gesamten Kontinent.
Fährt man mit dem Auto von der französischen Gemeinde Le Conquet (direkt an der Atlantikküste an der Cote des Abers) bis in die rumänische Hafenstadt Konstanza am Schwarzen Meer, muss man dafür eine Strecke von 3159 Kilometern (quer durch fünf Staaten) zurücklegen. Also 15 Kilometer länger als der Grenzverlauf zwischen den USA und Mexiko.
1130 Kilometer gesichert: Doppelte Strecke St. Anton - Wien
Auch interessant: Rund 1130 Kilometer der 3144 Kilometer langen Südgrenze zwischen den USA und Mexiko sind bereits mit Zäunen und anderen Absperrungen gesichert. Umgelegt auf Österreich würde das etwas mehr als der doppelten Fahrtstrecke zwischen St. Anton am Arlberg und Wien (1146 Kilometer) entsprechen.
Trump behält sich Mauerbau per Notstandsoption vor
Seit Tagen beherrscht der Streit um Trumps Mauer an der Grenze zu Mexiko die Schlagzeilen in den USA. Der Präsident wirbt auf allen Kanälen für sein Prestigeprojekt. Seit fast drei Wochen stehen in den USA deswegen Teile der Regierung still, der „Shutdown“ könnte der längste in der Geschichte der USA werden. Am Donnerstag reiste der Republikaner zur Grenze nach Texas. Vorher drohte er erneut damit, einen „nationalen Notstand“ zu verhängen, sollten die Demokraten den Geldern für die Mauer nicht zustimmen.
Noch viele offene Fragen
Mehr als fünf Milliarden US-Dollar (4,3 Milliarden Euro) verlangt Trump vom Kongress - aber was genau hat er damit eigentlich vor? Derzeit steht noch keineswegs fest, wie lange die Mauer eigentlich sein soll. Lange Zeit hat der Republikaner davon gesprochen, dass er eine 1600 Kilometer lange Mauer aus Beton bauen lassen wolle. An der Grenze nahe der kalifornischen Großstadt San Diego stehen seit mehr als einem Jahr acht Prototypen, davon mehrere aus Beton. Sie wurden für Testzwecke errichtet, Kritiker halten ihren Nutzen aber für fragwürdig.
Ohnehin schien Trump in den vergangenen Tagen von Beton abgerückt zu sein; er spricht jetzt viel über eine Stahlbarriere. Am Donnerstag erklärte er, seine Regierung schaue sich mehrere Varianten an. Das Heimatschutzministerium hat mitgeteilt, mehr als 530 Kilometer an neuen Absperrungen errichten zu wollen, sollten die von Trump geforderten 5,7 Milliarden US-Dollar (knapp fünf Milliarden Euro) vom Kongress bewilligt werden. Diese Absperrungen würden nach Darstellung des Ministeriums in Gegenden liegen, die für die Grenzschützer „höchste Priorität“ haben.
Trump-Video aus 2004 aufgetaucht
Im Internet tauchte unterdessen ein Video aus Trumps Vergangenheit auf, das so gar nicht zu seinem derzeitigen Standpunkt passt. „Wenn ihr an eine Mauer kommt, dann klettert drüber, geht dran vorbei, aber kommt vor allem auf die andere Seite dieser Mauer!“, rief Trump in einer Rede im Jahr 2004 seine Zuhörer auf.
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