Peter S. (17, Name geändert) hat gestanden, bestätigt sein Anwalt Michael Ringl am Freitagnachmittag gegenüber der „Krone“: „In Absprache mit mir hat er gegenüber einer Neuropsychiaterin den Mord zugegeben.“ Demnach ist S. für den Tod von Irene P. (20) verantwortlich. Die junge Zellerin wurde am 20. Oktober im Stiegenhaus ihres Wohnhauses in Zell am See-Einöd erschossen. Mit drei Schüssen aus einer umgebauten Schreckschusspistole. Zu Weihnachten wurde S. festgenommen. Weil er mit dem Druck nicht mehr fertigwurde. Zudem belastete ihn sein bester Freund schwer.
Nach mehr als zwei Monaten scheint der Mordfall um die beliebte Ex-Modeverkäuferin aus Zell am See gelöst: S., ein introvertierter und waffenbegeisterter Einheimischer, hat den Mord bereits am Mittwoch im Rahmen einer Exploration gegenüber der Neuropsychiaterin Gabriele Wörgötter zugegeben. Nun bestätigte dies auch sein Anwalt Michael Ringl. Weitere Details zum Geständnis folgen in nächster Zeit.
Verdächtiger baute Schreckschusspistole selbst um
Getötet hat der mutmaßliche Mörder mit einer umgebauten Schreckschusspistole der Marke Zoraki Mod 917, Kaliber 9 Millimeter. Drei Mal feuerte der Täter an jenem Oktobertag gegen 21.30 Uhr auf Irene. Sie verblutete im Stiegenhaus ihres Wohnhauses in Zell am See-Einöd aufgrund innerer Verletzungen, so die Todesursache laut Obduktion.
Zwei Monate ermittelte die Kripo auf Hochtouren - bis plötzlich der entscheidende Hinweis am 24. Dezember einging: ein Anruf aus Deutschland. Denn: S. hat in einem Videospiel-Chat die Nerven verloren und einen Amoklauf angekündigt. Polizisten suchten ihn an seiner Arbeitsstelle - einem Skiverleih in Zell am See - auf und nahmen ihn fest. Dabei führte der 17-Jährige sogar die Tatwaffe mit sich. Diese wird derzeit von Waffenexperten des BKA untersucht.
Entscheidendes Bekenntnis eines guten Freundes
Kurz nach der Festnahme lieferte der beste Freund zudem den entscheidenden Hinweis: „S. hat mir gegenüber eingestanden, dass er Irene getötet hat.“ Und er erzählte, dass der Tatverdächtige selbst Schreckschusspistolen in seinem Keller umbaute und sozusagen scharfmachte. Auch Schießübungen soll er durchgeführt haben.
Suchtgift-Anzeige machte S. wütend
Seit dem Stefanitag sitzt S. in Untersuchungshaft. Bis zuletzt schwieg er. Nun brach er dieses Schweigen - in Absprache mit seinem Verteidiger. Über das Motiv gibt es noch keine genauen Informationen. Fest steht, dass S. einen Groll auf das Mordopfer hatte. Er kannte Irene länger und kaufte bei ihr auch Cannabis: in Summe 50 Gramm. Als Irene ins Visier von Drogenermittlern geriet und den Suchtgifthandel gestand, wurde er wie auch etwa 70 weitere Konsumenten angezeigt. Dies ärgerte ihn, wie auch sein bester Freund der Polizei erzählte: „Er sagte zu mir, dass Irene das bereuen wird.“
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