Fall Irene

Waffenbrüder, Freunde und nun Mord-Verdächtige

Salzburg
13.01.2019 06:10
Offenbar hatte Irenes mutmaßlicher Mörder einen Komplizen. Die Polizei meldete die Festnahme eines zweiten Verdächtigen: Christoph A.* (18) aus Piesendorf, der beste Freund des Mordverdächtigen Peter S.* (17, *Namen geändert). Der Jüngere gestand die Bluttat, bezeichnete dabei A. als Anstifter und Fluchtfahrer.

Sie kennen sich aus der Hauptschule, besuchten die Polytechnische und haben ein gemeinsames Interesse: Waffen. Beide übten mehrmals gemeinsam das Schießen, beide kannten Irene. Jetzt sitzen die zwei Freunde in der Justizanstalt Puch: Als Verdächtige im Zeller Mordfall um die gelernte Modeverkäuferin (20), die am 20. Oktober abends direkt vor ihrer Wohnungstür erschossen wurde.

Beim Geständnis kam Komplizenschaft auf 
Hintergrund der zweiten Festnahme war das Geständnis von Peter S. gegenüber der Neuro-Psychiaterin Gabriele Wörgötter. Der introvertierte Thumersbacher hat dabei nicht nur die Bluttat zugegeben, er hat auch seinen Kumpel schwer belastet: als Komplizen. Christoph A. soll demnach seinen Freund zum Mord angestiftet haben. Die Idee, Schreckschusspistolen scharf zu machen, soll von A. stammen. Und sogar das Fluchtfahrzeug soll der Ältere gelenkt haben - zumindest besitzt S. keinen Führerschein.

Auf diese Vorwürfe ging A. bis jetzt nicht ein. Laut Polizeisprecher Hans Wolfgruber ist der 18-Jährige am Freitagnachmittag an seinem Wohnsitz in Piesendorf festgenommen worden: Er zeigte keinen Widerstand, schwieg. Am Sonntag könnte er reden: bei der Haftverhandlung im Landesgericht.

Das Haus, in dem es zur Bluttat kam (Bild: APA/Franz Neumayr)
Das Haus, in dem es zur Bluttat kam

Zweiter Verdächtiger hatte Angst vor seinem Freund
Mit Beamten hat der Piesendorfer zu Weihnachten, kurz nach der ersten Festnahme, gesprochen: als Beschuldigter, weil er offensichtlich das Waffengesetz missachtete. „Wir haben uns früher immer gut verstanden“, erzählte er den Beamten und sprach auch von Angst. Angst vor seinem Freund, deshalb besorgte er sich einen Schlagstock und einen Elektroschocker, „um mich wehren zu können“. Und er erzählte, wie S. ihm gegenüber den Mord gestand, wie S. zwei Schreckschusswaffen eigenmächtig in seinem Keller umbaute. Diese kaufte er selbst im Internet für seinen Freund.

Die umgebaute Schreckschusspistole (Bild: LPD Salzburg)
Die umgebaute Schreckschusspistole

Eine davon, jene mit dem silbernen Lauf, ist die vermeintliche Tatwaffe. Jene, mit der Irene ihr Leben verlor.

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