Bruch des Atomdeals

Iran entwickelt neue Uran-Anreicherungstechnologie

Ausland
13.01.2019 15:35

Der Iran arbeitet laut der Regierung in Teheran an einer neuen Technologie für die Herstellung von hochangereichertem Atombrennstoff. Dieser solle einen Anreicherungsgrad von 20 Prozent haben und für medizinische Zwecke eingesetzt werden, teilte Vizepräsident Ali-Akbar Salehi am Sonntag mit. Damit begeht der Mullah-Staat zwar eine Verletzung des Wiener Atomabkommens von 2015. Allerdings hatte Teheran nach dem Ausstieg der USA aus dem Abkommen und der Reaktivierung der Sanktionen wiederholt mit der Urananreicherung gedroht.

Es ist unklar, ob diese neuen Forschungsarbeiten auch mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien abgesprochen wurden. Laut Wiener Atomabkommen von 2015 darf der Iran nämlich nur begrenzt bis 4,5 Prozent anreichern. Mit dem Atomdeal soll ausgeschlossen werden, dass der Iran eine Atombombe baut.

Die Uran-Anreicherungsanlage in Isfahan (Bild: AFP)
Die Uran-Anreicherungsanlage in Isfahan

Für den Betrieb eines Atomkraftwerks ist ein Anreicherungsgrad von vier bis fünf Prozent ausreichend. Zur Produktion einer Atombombe ist eine Anreicherung von Uran auf rund 90 Prozent erforderlich. Natürliches Uran hat nur einen Gehalt von spaltbarem U-235 von 0,7 Prozent. Der Anteil wird erhöht, indem das vorher in einer gasförmigen Verbindung gebundene Element in Zentrifugen in Überschallgeschwindigkeit in Rotation versetzt wird.

Trumps Sicherheitsberater ließ Angriff auf Iran prüfen
Die Ankündigung erfolgte nur wenige Stunden nach Veröffentlichung eines Zeitungsberichts in den USA, in dem über Angriffspläne auf den Iran die Rede ist. Laut dem „Wall Street Journal“ hat der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, das Verteidigungs- und das Außenministerium mit der Ausarbeitung von mehreren Optionen beauftragt. Die Anfrage habe aber sowohl im Pentagon als auch im Außenministerium Besorgnis ausgelöst, zitiert die Zeitung frühere Mitarbeiter. „Sie verunsicherte die Menschen“, wird einer ranghoher Ex-Mitarbeiter zitiert. „Es war irre, wie unverblümt sie über einen Angriff auf den Iran sprachen.“

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