Schluss mit Spekulationen und Tropferl-Infos! Der Toyota Supra hat seine Weltpremiere hinter sich, auf der Autoshow in Detroit, mit deutlichem zeitlichem Respektsabstand zu seinem offenen Zwillingsbruder BMW Z4. Schon auf den ersten im Internet geleakten Fotos war zu sehen: Der Toyota schaut böser aus als der BMW. Was man nicht sieht: In der Presseaussendung verleugnen die Japaner die Eltern des Supra.
„Der Supra ist das erste GR Modell, welches von TOYOTA GAZOO Racing produziert wird“, heißt es vollmundig im Text. Schall und Rauch, denn produziert wird der Supra bei Magna in Graz, konstruiert wurde er nach den Vorstellungen von Toyota von BMW-Ingenieuren, gemeinsam mit dem BMW Z4, mit dem er sich unterm Blech im Wesentlichen die komplette Hardware teilt.
Richtig ist, dass der Supra das erste reine Gazoo-Racing-Fahrzeug ist, also keine Sportversion eines Toyota-Modells, wie etwa der sensationelle Toyota Yaris GRMN. Daher heißt er offiziell Toyota GR Supra.
Und: Wir können davon ausgehen, dass der Toyota Supra ein hervorragender Sportwagen ist. Ob er ein hervorragender Toyota ist, ist eine andere Frage. Das Interieur ist komplett BMW, sogar das iDrive ist drin. Lediglich das Design des digitalen Cockpits unterscheidet sich von dem des BMW Z4 (was kein Fehler ist).
Auch der Motor stammt von BMW, es ist jener aus dem Z4 M40i, also der Dreiliter-Reihensechszylinder mit 340 PS und 500 Nm. Das Achtgang-Automatikgetriebe ist ebenfalls dasselbe (von ZF), allerdings verwendet Toyota dafür eine andere Software als die von BMW eigens für den Z4 programmierte. Alle in Österreich angebotenen Supra haben ein geregeltes Sperrdifferenzial.
Obwohl die Fahrwerkskomponenten die gleichen sind, wird sich der Supra anders fahren als der Z4. Lenkung, Dämpfung und alles, was dazugehört, wurde von Toyota abgestimmt. Dazu kommt, dass er kein Roadster, sondern ein Coupé ist. Dadurch ist er höchstwahrscheinlich steifer, außerdem 40 Kilogramm leichter - das Leergewicht mit Sechszylindermotor wird (ohne Fahrer) mit 1495 kg angegeben.
Mit Launch Control nimmt der Japaner seinem Münchner Bruder beim Standardsprint zwei Zehntel ab, schafft die 100 km/h also in 4,3 Sekunden.
Vierzylinder nur in der stärkeren Version
Der Toyota Supra übernimmt nicht nur den Sechszylinder-, sondern auch den Vierzylinder-Motor von BMW. In Österreich soll jedoch nur die stärkere Version mit 258 PS angeboten werden.
Eigenständiges Design
So ähnlich der Supra dem Z4 bei der Technik ist, so eigenständig ist sein Design und damit sein Charakter. Gibt der BMW den braven, trainierten Schöngeist-Roadster, markiert der Toyota den bösen Buben, der aus flachen LED-Schlitzen angriffslustig dreinblickt. Ein bisschen weniger Plastik an der Front hätte es aber auch getan. Auch das Heck ist sehr markant.
Auf den Markt kommt er in Österreich im Spätsommer zu Preisen ab rund 70.000 Euro für die Sechszylinder-Version.
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