Mädchenleiche in Park

Trauermarsch für Opfer, U-Haft für Verdächtigen

Niederösterreich
15.01.2019 18:26

Unter einem Laubhaufen war ihre Leiche Sonntagfrüh in einem Park in Wiener Neustadt entdeckt worden - von der eigenen Familie, die bereits nach ihr suchte. Nach dem gewaltsamen Tod der erst 16 Jahre alten Manuela K. - das Mädchen war erwürgt worden, mutmaßlich von ihrem 19 Jahre alten Ex-Freund - wird es am Samstagabend in ihrer Heimatstadt einen Trauermarsch samt Kerzenmeer für das junge Mädchen geben. Indes wurde über den dringend Tatverdächtigen Yazan A. die U-Haft verhängt.

Via Facebook wurde der Trauermarsch sowie ein „Kerzenmeer“ für die 16 Jahre alte Manuela für Samstagabend ab 19 Uhr angekündigt. „Kein Opfer darf je vergessen werden“, heißt es dort. „Die erst 16-jährige Wiener Neustädterin Manuela K. wurde Opfer eines brutalen Mordes. (…) Wir wollen ein mahnendes Zeichen setzen, um solche Fälle zu vermeiden“, heißt es seitens „Wiener Neustadt trauert“. Die Route soll ab 19 Uhr vom Bahnhofplatz bis zur Mariensäule am Hauptplatz führen. Überdies wird auch mit einer Spendenbox Geld für die Begräbniskosten gesammelt.

Kundgebung am Montag
Neben dem Trauermarsch am Samstag wurde bei der Polizei auch eine Veranstaltung am Montagabend in Wiener Neustadt angekündigt, so Polizeisprecher Johann Baumschlager. Dahinter soll die Plattform „Unbequem“ stecken. Diese versteht sich selbst als „unabhängiges, heimattreues Informationsmedium“. In einem Facebook-Posting von „Unbequem“ anlässlich der Bluttat wurde gefordert: „Schluss mit der Massenzuwanderung! Schluss mit falscher Toleranz! Grenzen schließen und Ausländerrückführung jetzt!“

(Bild: Einsatzdoku.at)
Polizisten bei der Spurensicherung (Bild: APA/EINSATZDOKU/LECHNER)
Polizisten bei der Spurensicherung
Die Spurensicherung am Tatort (Bild: APA/EINSATZDOKU/LECHNER)
Die Spurensicherung am Tatort

U-Haft verhängt
Unterdessen wurde über den dringend Tatverdächtigen, Yazan A. am Dienstagnachmittag die U-Haft verhängt. Rasch hatten die Ermittlungen am Sonntag zu ihm geführt, nachdem er am Samstagabend offenbar in Begleitung der 16-Jährigen unterwegsg gewesen war. Am Sonntagabend wurde der junge Syrer, der bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten war und zweimal verurteilt wurde, schließlich zur Fahndung ausgeschrieben und ein Haftbefehl gegen ihn erlassen. Nur wenige Stunden später kam es dann in Wien zur Festnahme. 

Protokoll „nicht unterschrieben“
Wie es am Dienstagabend seitens des Verteidigers des 19-Jährigen hieß, habe sein unter Mordverdacht stehender Mandant noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Wie Rechtsanwalt Andreas Reichenbach weiter erklärte, sei zwar in einem Protokoll von einem Geständnis die Rede, dieses „hat er aber nicht unterschrieben“, so Reichenbach. Es sei dem 19-Jährigen nicht übersetzt worden. Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es keine Angaben des jungen Mannes zu den Vorwürfen. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hatte am Montag mitgeteilt, dass der Syrer geständig sei, sich aber zu Details bedeckt gehalten habe.

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