Von AfD abgespalten

„Deutsche Patrioten“ schielen auf die Nichtwähler

Ausland
17.01.2019 16:12

Die von ehemaligen AfD-Mitgliedern in Deutschland gegründete neue Rechtspartei „Aufbruch deutscher Patrioten“ (AdP) möchte vor allem bisherige Nichtwähler für sich gewinnen. Das sagte ihr Vorsitzender André Poggenburg am Donnerstag auf der ersten AdP-Pressekonferenz.

Bei seinem Auftritt in der sächsischen Gemeinde Dohma erklärte Poggenburg, seine Partei werde bei den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen 2019 ins Rennen gehen. Der seit jeher als besonders rechtsnational ausgerichtet geltende 43-Jährige war früher AfD-Partei- und Fraktionsvorsitzender in Sachsen-Anhalt. Er selbst will nicht als Kandidat in einem der drei Länder antreten und sieht seine Heimat weiter in Sachsen-Anhalt, wo er ein Landtagsmandat hält.

(Bild: AFP )

Zusammenarbeit mit Pegida und Pro Chemnitz möglich
 Offen ließ Poggenburg, ob Vertreter von rechten Bürgerbewegungen wie etwa der islamfeindlichen Pegida oder Pro Chemnitz auf die AdP-Landeslisten kommen. Darüber sprechen wolle er mit ihnen aber auf jeden Fall, meinte er. Sollte allerdings eine für eine Zusammenarbeit in Betracht kommende Bewegung im Fokus des Verfassungsschutzes stehen, werde man dies genauer prüfen. Denn: Extremismus sei für die AdP eine rote Linie.

Aus Enttäuschung über AfD-„Linksruck“ AdP gegründet
Die AdP war vor einer Woche von zwölf enttäuschten AfD-Funktionären gegründet worden, die sich am „Linksruck“ der Alternative für Deutschland stießen. Poggenburg selbst war nach zahlreichen provokanten Äußerungen parteiintern immer mehr unter Druck geraten. So hatte er Mitglieder der Türkischen Gemeinde in Deutschland als „Kümmelhändler“ und „Kameltreiber“ diffamiert und erst Anfang Jänner über die „deutsche Volksgemeinschaft“ schwadroniert. Einem Rauswurf aus der AfD kam er dann mit der Gründung der AdP zuvor.

Der Ultrarechte André Poggenburg (links) lässt die rechte AfD unter Co-Parteichef Alexander Gauland (rechts) wegen deren vermeintlichen „Linksrucks“ links liegen. (Bild: AFP)
Der Ultrarechte André Poggenburg (links) lässt die rechte AfD unter Co-Parteichef Alexander Gauland (rechts) wegen deren vermeintlichen „Linksrucks“ links liegen.

Poggenburg sieht bis zu neun Prozent Wählerpotenzial
Bisher haben die „deutschen Patrioten“ noch keine weiteren Mitglieder, es gebe aber viele Anfragen - auch aus dem Westen Deutschlands, sagte Poggenburg. Ihm und seinen Mitstreitern sei bewusst, dass jede Neugründung und Abspaltung große Risiken berge. Trotzdem sehe er für seine Partei als „vervollständigende Konkurrenz zur AfD“ ein Wählerpotenzial von sechs bis neun Prozent.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt