Zu wenig Profit

Netflix enttäuscht Börse trotz 139 Mio. Abonnenten

Digital
18.01.2019 12:50

Der US-Online-Videodienst Netflix hat zum Jahresende dank Filmhits wie „Bird Box“ weiter starkes Wachstum verzeichnet. Weltweit wurden in den drei Monaten bis Ende Dezember unterm Strich 8,8 Millionen neue Bezahl-Abos verbucht, wie das Unternehmen im kalifornischen Los Gatos mitteilte. Anleger zeigen sich dennoch enttäuscht.

Im US-Heimatmarkt kamen 1,5 Millionen neue Kunden hinzu, international 7,3 Millionen. Insgesamt brachte es der Streaming-Riese zum Jahresende auf gut 139 Millionen bezahlte Mitgliedschaften.

Erfolgreiche Filme locken Abonnenten
Netflix punktete im Schlussquartal mit Produktionen wie „Bird Box“ mit Hollywood-Star Sandra Bullock. Laut Schätzungen des Unternehmens dürfte der seit 21. Dezember weltweit verfügbare Thriller in den ersten vier Wochen von mehr als 80 Millionen Nutzerkonten aus aufgerufen werden. Auch mit anderen Filmen wie „Roma“ oder „The Christmas Chronicles“ gelang dem vor allem für Serienhits wie „House of Cards“ bekannten Streaming-Service Erfolge.

Auch geschäftlich lief es rund: Die Erlöse steigerte Netflix im Schlussquartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um mehr als ein Viertel auf 4,2 Milliarden Dollar (3,7 Milliarden Euro), blieb damit aber leicht unter den Erwartungen der Wall Street. Der Gewinn sank zwar um 28 Prozent auf 134 Millionen Dollar, übertraf damit jedoch die Prognosen.

(Bild: AFP)

Hohe Investitionen zehren am Profit
Für seine internationale Expansion und um Rivalen wie Amazon Prime oder Hulu auf Distanz zu halten, investiert Netflix massig Geld - das bringt Wachstum, zehrt aber am Profit.

Bei Anlegern kamen die Zahlen nicht gut an - die Aktie geriet nach Bekanntgabe deutlich ins Minus. Der Kurs hatte zuvor aber auch kräftig zugelegt, zuletzt gab eine Preiserhöhung in den USA Auftrieb an der Börse. Am ehesten etwas auszusetzen gab es möglicherweise am Ausblick auf das laufende Quartal. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn verfehlte Netflix die Erwartungen der Analysten.

Im Gesamtjahr 2018 wuchsen die Erlöse um über ein Drittel auf 15,8 Milliarden Dollar. Der Überschuss betrug 1,2 Milliarden Dollar, was mehr als einer Verdopplung gegenüber dem Vorjahr entspricht.

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