"Er kann mehr, und er ist billiger geworden", begründete Thomas Jakoubek, Vorstand des Bauträgers WED, am Mittwoch in einer Pressekonferenz die Verzögerungen beim Projekt, mit dem man ursprünglich 2007 hatte starten wollen.
Der französische Architektenstar Dominique Perrault hatte 2002 mit seinem Masterplan den Wettbewerb für die Gestaltung des unbebauten Areals der Donauplatte bei der Reichsbrücke für sich entschieden. Er hatte dabei Twin Towers, also Zwillingstürme projektiert. Vorerst muss der höhere der beiden Wolkenkratzer jedoch als Einzelkind auskommen. Erst wenn der 220 Meter hohe Bau funktioniere, werde man mit dem zweiten Turm beginnen, was frühestens in drei Jahren der Fall sein soll. Es sei eine Frage der Zeit, aber der kleinere, auf 160 Meter projektierte Wolkenkrater werde kommen, versicherte Jakoubek.
Nicht höchstes Bauwerk, aber höchster Aussichtspunkt
Der DC Tower 1 wird den am anderen Donauufer aufragenden Millennium Tower mit seinen 202 Metern als höchsten Wolkenkratzer der Alpenrepublik ablösen - und dies, obwohl bei den projektierten 220 Metern noch keine Antennenaufbauten wie beim Konkurrenten eingerechnet sind. "Da kann schon der eine oder andere Antennenmeter hinzukommen", kündigte Jakoubek an. Das höchste Bauwerk Österreichs wird der DC Tower aber nicht werden. An erster Stelle dieser Liste steht derzeit noch der 265 Meter hohe Mittelwellensender Bisamberg, der allerdings Ende Februar gesprengt wird. Der benachbarte Donauturm ist samt Antennen 252 Meter hoch, die Aussichtsplattform befindet sich aber auf 170 Metern.
In den obersten Stockwerken des DC Towers 1, es sind dies die Geschoße 57 und 58, ist ein Restaurant vorgesehen, darunter sind Büros projektiert, wobei einige Etagen auch in Lofts umgewandelt werden könnten. In den untersten 15 Stockwerken des Turmes soll die spanische 4-Sterne-Hotelkette Sol Melia einziehen. Der Durchschnittsmietpreis pro Quadratmeter werde zwischen 22 und 25 Euro liegen. Der Bau soll dabei nach Green-Building-Standard zertifiziert und etwa mit energiesparenden Liften und eventuell Solartechnik ausgestattet werden.
300 Millionen Euro Baukosten
Man nutze das günstige Zinsumfeld und die niedrigen Baupreise, begründete Bank-Austria-Vorstand Helmut Bernkopf die Beteiligung seiner Bank am 300 Millionen Euro teuren Turmbau zu Wien. In der Bundeshauptstadt sei die Leerstandsrate im europäischen Vergleich immer noch niedrig, weshalb man von einem guten Investment ausgehe. Mit den beiden Wolkenkratzern soll die Stadtentwicklung am Standort Donaucity weitgehend abgeschlossen sein. Noch wird ab Herbst ein Wohnbau mit 220 Einheiten auf dem Parkplatz vor dem Austria Center errichtet. Im Endausbau sollen dann statt bisher 8.500 Menschen 15.000 in der Donaucity wohnen.
Foto: Visualisierung © beyer.co.at
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