Fünf Gewaltverbrechen, die mit dem Tod der Opfer endeten, innerhalb von nur zwei Wochen - überaus blutig hat das Jahr 2019 in Österreich begonnen, und erneut schockiert eine brutale Tat das Land. Geschehen einmal mehr in Niederösterreich, an einem belebten Ort: mitten auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Tulln. Das fünfte Opfer der blutigen Serie ist eine zweifache Mutter - der mutmaßliche Täter einmal mehr der Partner der Frau. Der dringend Tatverdächtige hat mittlerweile ein umfassendes Geständnis abgelegt.
Was den Mann dazu trieb, am Montagnachmittag gegen 14.30 Uhr seiner vier Jahre jüngeren Ehefrau, bewaffnet mit einem Dolch, auf dem Parkplatz aufzulauern, ist noch Gegenstand von Ermittlungen, hieß es Dienstagfrüh seitens der Polizei. Laut Polizeisprecher Heinz Holub habe er aber sich im Zuge der Einvernahme „umfassend geständig“ gezeigt.
Zumindest zweimal stach der mutmaßliche Täter im Zuge eines heftigen Streits auf den Hals der 32-Jährigen ein, das Opfer brach blutüberströmt zusammen, erlag noch vor Ort den schweren Stichverletzungen. Nach der Attacke ergriff der Verdächtige noch die Flucht, kam jedoch nicht weit. In der Nähe des Tatortes klickten die Handschellen für den 36 Jahre alten Mazedonier. Zurück bleiben nun zwei kleine Kinder im Alter von sechs und zehn Jahren, die den schrecklichen Tod ihrer Mutter zwar nicht mit ansehen mussten, die aber dennoch psychologische Betreuung brauchen.
Aurelia Sch. starb vor Augen ihrer Kinder
Es ist der neue traurige Höhepunkt einer ganzen Mordserie an Frauen, die ihren Anfang erst am 8. Jänner im niederösterreichischen Amstetten-Greinsfurth nahm. Vor den Augen von drei der insgesamt vier gemeinsamen Kinder stach ein als Islam-Fanatiker bekannter Verdächtiger, der 37-jährige Senol D., bis zu 38-mal mit einem Messer auf seine Ehefrau Aurelia Sch. (40) ein.
Der mutmaßliche Täter war in der Vergangenheit bereits mehrfach aufgefallen, hatte verstärkt versucht, Menschen in seinem Umfeld zum Islam zu bekehren, wurde seit Sommer 2018 bereits mehr als 30-mal angezeigt. Da sich der 37-Jährige - wie berichtet - jedoch nie aggressiv zeigte oder gewalttätig wurde, lag kein weiterer strafrechtlich relevanter Tatbestand vor und es blieb bei den Anzeigen. Nachdem er am 8. Jänner seine Frau mutmaßlich mit einem Messer getötet hatte, wurde der Verdächtige von der Cobra gestellt und verhaftet.
Facebook-Terror vor Messermord
Nur einen Tag später starb in Krumbach in Niederösterreich die 50-jährige Silvia K., mutmaßlich durch die Hand ihres Ex-Freundes, dem als Waffennarr bekannten Roland H. (42). Auch er war in der Vergangenheit im Ort negativ aufgefallen, griff am 9. Jänner schließlich zu einem Messer und tötete seine ehemalige Partnerin - ehe auch in diesem Fall die Cobra den Verdächtigen festnahm. Der Bluttat waren in der Vergangenheit auch Drohungen auf Facebook vorausgegangen, sogar von Morddrohungen ist die Rede.
Erwürgt und unter Laubhaufen versteckt
Nur vier Tage später wurde am 13. Jänner im Anton-Wodrica-Park im niederösterreichischen Wiener Neustadt die Leiche der erst 16 Jahre alten Manuela K. aufgefunden, versteckt unter einem Laubhaufen. Das junge Mädchen war erwürgt worden, mutmaßlich von ihrem Ex-Freund, Yazan A., der nach der Tat flüchtete und schließlich in Wien von der Polizei gefasst und festgenommen wurde. Zweimal war der dringend Tatverdächtige in der Vergangenheit wegen Körperverletzung vor Gericht gestanden, jeweils mit einer Geldstrafe davongekommen.
Auch bestanden gegen den mutmaßlichen Täter aus Syrien mehrere Anzeigen. Derzeit gilt es auch zu klären, wie alt der Tatverdächtige tatsächlich ist - denn das hätte Auswirkungen auf die Länge des Strafmaßes. Dann wurde der Syrer mehrmals straffällig, erfuhr die „Krone“: Wegen zwei Körperverletzungen stand Yazan A. 2017 sowie 2018 vor Gericht - und kam mit Geldstrafen davon. Zu weiteren Anzeigen der Polizei fanden aber keine Gerichtsverfahren statt.
Aussprache endete mit tödlicher Messerattacke
In der Nacht auf den 15. Jänner kam es dann auch in der Bundeshauptstadt zu einer tödlichen Bluttat. Die 25 Jahre alte Spanierin Eyerus E. starb mutmaßlich durch die Hand ihres eigenen Bruders Eyob E. Der 21-jährige Verdächtige, der zuletzt in Deutschland, aber auch in Österreich als Koch gearbeitet hatte und nach seiner Entlassung offenbar erneut ins Drogenmilieu abgerutscht war, griff zu einem Messer und stach damit auf die junge Frau ein. Diese hatte sich offenbar auf den Weg von Spanien nach Wien gemacht, um den Kontakt mit ihrem Bruder zu suchen und sich mit ihm auszusprechen. Doch das Aufeinandertreffen endete für die junge Frau mit dem Tod.
Innenminister im Talk mit Katia Wagner
Die blutige Serie an Frauenmorden in Österreich wird am Mittwochabend auf krone.at Thema sein. Beim Talk mit Katia Wagner wird u. a. auch Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) zu den Vorfällen Stellung nehmen, ebenso zu den Themen Asylpolitik und Abschiebungen.
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