Serienmörder in Haft

Russe vergiftete mindestens 13 Menschen

Ausland
11.02.2010 15:22
Ein russischer Serienmörder hat in Moskauer Vorortzügen mindestens 13 Passagiere mit gepanschtem Cognac vergiftet und im Sterben ausgeraubt. Der 23-jährige Alexej W. bot seinen Mitreisenden nach guter Tradition stets einen Umtrunk an, um mit ihnen "auf die Geburt seines Töchterchens" anzustoßen. Seine gutgläubigen Opfer tranken den Alkohol, der mit starken Nervenberuhigungsmitteln versetzt war.

Die Opfer verloren nach dem Trinken das Bewusstsein, worauf er sie ausraubte und ihrem qualvollen Schicksal überließ - oft bei sibirischem Frost. Mindestens zwölf Personen überlebten mit schweren Nervenschäden.

Mehr Opfer laut Polizei wahrscheinlich
Die russischen Ermittler fanden in der Wohnung des jungen Mannes jede Menge Geldbörsen, Kreditkarten, Pässe und Mobiltelefone. Weil die nun beschlagnahmte Beute so groß ist, befürchtet die Polizei, dass Alexej W. noch deutlich mehr Menschen umgebracht haben könnte. Das Internetportal "Lifenews.ru" zeigte am Donnerstag eine kurze Filmsequenz. Darauf reagiert der gut angezogene Mann nur mit Lachen und ohne Reue auf Fragen und Vorwürfe russischer Reporter. "Was wollen Sie?", sagt er teilnahmslos.

Der mutmaßliche Täter ging bei seinen Verbrechen äußerst geplant zu Werke: Alexej W. habe sich stets gut angezogene Männer gesucht, die von einer Party kommend selbst noch in Feierlaune waren, sagte die Moskauer Polizistin Tatjana Morosowa der Zeitung "Komsomolskaja Prawda" am Donnerstag. Die Ermittlungsarbeit habe sich über Jahre hingezogen, sagte Morosowa. Der wegen Diebstahls vorbestrafte Mann kam demnach von Wladiwostok im äußersten Osten des Landes in die russische Hauptstadt. In seiner Heimat war er bereits im Gefängnis gesessen.

Überlebende Opfer leiden noch immer
Immer wieder bot Alexej W. den Reisenden vom Kursker oder Kasaner Bahnhof in Moskau aus einem Flachmann den Cognac an. Die Polizei spricht von vielen Opfern, die weiter im Koma sind oder wegen Nervenschäden und Gedächtnisverlusts noch Jahre behandelt werden müssen.

Ähnliche Fälle auf anderen Zugstrecken
Die Moskauer Behörden befürchtet, dass Alexej W. kein Einzeltäter sein könnte, weil es ähnliche Fälle auch auf anderen Zugstrecken gegeben habe. Die Ermittler kamen dem Serientäter erst auf die Spur, als ein überlebender Passagier ein Phantombild von ihm zeichnete. Der ältere Mann hatte wegen einer Krankheit aus Höflichkeit nur einen kleinen Schluck des Gift-Cognacs getrunken und kam deshalb wieder rasch zu sich. Weil das ganze Ausmaß des Falls noch unklar ist, bat die Polizei am Donnerstag die Bevölkerung um weitere Hinweise.

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