Colin Hadler:

Steirer (17) auf dem Weg zum Bestseller-Autor

Kaum war am Montag der Debütroman von Colin Hadler ausgeliefert, war „Hinterm Hasen lauert er“ in einigen steirischen Buchläden auch schon wieder ausverkauft. Sensationell an diesem Erfolg ist vor allem das Alter des Autors: 17 Jahre ist der Grazer. Der Verlag druckt bereits die zweite Auflage seines Jugendromans.

Als Jugendbuch, geschrieben mit der Feder eines Küken, könnte man „Hinterm Hasen lauert er“ bezeichnen - und würde damit ganz gut den sarkastischen Ton treffen, der den Debütroman des erst 17-jährigen Grazers Colin Hadler durchzieht: Zu schreiben begonnen hat er schon vor einigen Jahren - aus purer Langeweile, wie er sagt. Eine Lehrerin hat sein Talent erkannt, ihn an die Buchhändlerin Helga Plautz weitervermittelt, über die er beim Grazer Keiper Verlag gelandet ist, der sein Debüt nun veröffentlicht.

Der ganz normale Wahnsinn
„Eigentlich will ich eine ganz normale Geschichte erzählen“, lässt er seinen Helden Finn darin ganz zu Beginn sagen. Doch normal ist in dessen Leben wenig - und zwar nicht nur, weil er in der Pubertät steckt und einem in diesem Alter alles und jeder befremdlich erscheint.

Über den ganz normalen Wahnsinn von Finns Alltag - Oma erzählt von ihren Verflossenen, Vater stiehlt Kindern ihr Jausengeld und seine Lehrerin zwingt Finn einen Fisch aus dem Aquarium zu essen - brechen schnell viel mysteriösere Geschehnisse herein: Im Internet werden skurrile Intrigen gespannt, es gibt rätselhafte Todesfälle und Finns Bruder, der sich eben als schwul geoutet hat, verschwindet.

Voller Sarkasmus
Hadler erzählt all das in einem sarkastischen Grundton, den man einem Autor seines Alters nicht zutrauen möchte - und schafft es auch noch, eine erste große Liebe in den Jugendroman einzubetten. Kein Wunder, dass das Buch gerade wie warme Semmeln über die Ladentheken geht, hier ist ein echtes Talent am Werk.

Colin Hadler, „Hinterm Hasen lauert er“ (Edition Keiper, 280 Seiten, 18 Euro)