Vor etwas über einem Jahr strotzte Johann Puschnik (68) noch vor Stolz wegen seines Shops in Deutschlandsberg. Dort verkaufte er die Nahrungsergänzungsmittel eines Gurus, der mit seinen Pulverchen Bekanntheit über die Grenzen Europas hinaus erlangt hat. Großer Ärger brach aber letztes Jahr aus, als die Ärztekammer den „Heiler“ wegen des Verdachts der Kurpfuscherei anzeigte, die Staatsanwaltschaft ermittelt noch. Unter anderem auch wegen des Verdachts des Betrugs und der Kreditschädigung. Johann Puschnik trägt auch zu den Ermittlungen bei. Denn: „Ich habe ihm vertraut, aber ich wurde betrogen!“
„Guru“ stellte Zertifikate einfach selbst aus
Kunden klagten nämlich über Übelkeit und Erbrechen. Darauf angesprochen habe der Guru gemeint, dass das nicht von seinen Produkten kommen könne. Kurz darauf verlangte der Geschäftsmann Zertifikate, um die Qualität der Produkte garantieren zu können. „Stellen Sie sich vor, die hat er dann einfach selbst ausgestellt!“
Stammen die Produkte doch aus China?
Es folgte der Punkt, an dem der 68-Jährige endgültig davon überzeugt war, hinters Licht geführt worden zu sein: „Ein Mitarbeiter sortierte Kartons, in denen die Mittel geliefert worden waren. Dabei fiel ihm auf, dass Aufkleber entfernt worden waren. Einer wurde aber offenbar vergessen. „,Made in China’ stand darauf zu lesen, obwohl er immer gesagt hat, dass er alles selber produziert!“ Puschnik erzählt weiter: Der Sohn einer Kundin habe eines der bekanntesten Produkte analysiert und dabei mehrere verschiedene Rückstände von Spritzmitteln entdeckt.
Als Konsequenz hat sich der 68-Jährige mittlerweile von allen Produkten des Gurus losgesagt. „Das bin ich meinen Kunden schuldig!“ Er hat seine Nahrungsergänzungsmittel umgestellt, „sie sind von bester Qualität“, garantiert er.
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