Der Prozess gegen 14 Mitglieder des Staatenbunds Österreich neigt sich dem Ende zu: Im Grazer Straflandesgericht ist am Donnerstag die Beratung der Geschworenen in vollem Gang. Die drei Berufsrichter waren in greifbarer Nähe, falls bei den Laienrichtern Unklarheiten in Bezug auf die fast 300 Fragen auftauchen sollten.
Die Nacht war für die Laienrichter kurz, erst gegen 23 Uhr konnten sie am Mittwoch das Straflandesgericht verlassen, das sie um 8 Uhr betreten hatten. Die Marathon-Sitzung hatte sich ergeben, weil außer dem Staatsanwalt, der sich auf moderate zwei Stunden Redezeit beschränkte, auch 14 Anwälte am Wort waren.
Am Abend gab einer der Geschworenen auf, er erklärte, den psychischen Druck nicht mehr auszuhalten - wohl auch in Hinblick auf die kommenden zwei Tage, die wieder Endlos-Sitzungen verhießen. Ab 18.30 Uhr durften dann die Angeklagten nochmals ihre Sicht der Dinge ausbreiten, und einige nutzten das dazu, um lange - teilweise etwas wirre - Monologe zu halten. Wie lange die Beratung noch andauern würde, ließ sich zu Mittag noch nicht abschätzen.
Urteilsverkündung wird Stunden dauern
Die Geschworenen zogen sich am Donnerstag um 9 Uhr zur Beratung zurück. Da von vorneherein mit einer längeren Beratungsdauer gerechnet wurde, stellte die Richterin die Urteilsverkündung für Freitag in Aussicht. Vor dem Urteilsspruch müssen wieder alle Fragen verlesen werden, daher wurde auch hier mit einer Dauer von mehreren Stunden gerechnet.
Mit besonderer Spannung wird die Entscheidung der Geschworenen zum Anklagepunkt „versuchte Bestimmung zum Hochverrat“ erwartet. Im Falle eines Schuldspruch erwartet hier die Angeklagten eine Haftstrafe in der Höhe von zehn bis 20 Jahren.
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