Sonne, Biomasse & Co.

Energiewende in Lienz und Landeck: Erdöl wird abgelöst

Tirol
12.02.2010 15:32
In Sachen Energie haben sich Landeck und Lienz ehrgeizige Ziele gesteckt! Zum einen wollen sie Energie sparen, zum anderen streben sie die Energieunabhängigkeit an. Und beide Bezirke haben bereits Konzepte vorgelegt, wie sie das erreichen wollen. Nun wurden sie vom Bund zu Klima- und Energie-Modellregionen gekürt.

"Jede Region erhält vom Bund 100.000 Euro zur Umsetzung ihrer Konzepte", so LHstv. Anton Steixner am Freitag an der der Seite von Tiwag-Vorstand Alfred Fraidl.

Für Osttirol präsentierte Karl Poppeller, der Bürgermeister von Ainet und Mitglied des dortigen Regionsmanagements, die bereits realisierten und geplanten Vorhaben. "Wir setzen vor allem auf Sonne, Erdwärme und Biomasse. Osttirol ist für seine gute Holzwirtschaft bekannt – über die Fernwärme Lienz werden schon jetzt 3.900 Haushalte versorgt, daneben gibt es noch 18 weitere derartige Anlagen. 80 Prozent des benötigen Holzes kommt aus der Region – so bleibt die Wertschöpfung im Land." Außerdem ist geplant, dass zumindest 70 Prozent der neuen Häuser Niedrigenergie-Standard haben sollen.

Viel vor haben auch die Landecker, wie der St. Antoner Vize-Bürgermeister und RegioL-Arbeitskreisleiter für Erneuerbare Energie, Jakob Klimmer: "Wir haben bereits 2008 ein Energieleitbild für den Bezirk erstellt. Wir wollen bis 2020 den Energieverbrauch um 20 Prozent reduzieren und bis dahin auch energieautark sein." 

Vorbild ist die Gemeinde St. Anton: Pro Jahr werden dort 55 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt, der Ort selbst benötigt nur 30 Millionen. Dazu beitragen soll vor allem die Wasserkraft – derzeit gibt es in Landeck 23 Anlagen mit einer Leistung von 850 Gigawattstunden, vier weitere mit mehr als 1.000 Gigawattstunden sind geplant bzw. schon in der Entstehung.

Aus Müll wird Energie 
"Wir haben uns auch über Trinkwasser-Kraftwerke in einigen Gemeinden Gedanken gemacht", sagt Klimmer. Ebenfalls angedacht ist, dass die jährlich 6000 Tonnen anfallen Müllmengen in Energie – das wären 15 Millionen KWh – umgewandelt wird. Energiesparen will man in Landeck bei den gewerblichen Lüftungsanlagen: 70 Prozent der dafür aufgewendeten Energie (75 Mill. KWh) können durch Wärmetauscher wieder zurückgewonnen werden.

von Markus Gassler, Tiroler Krone
Bild: LHStv. Steixner (3. v. li.) und Tiwag-Vorstand Fraidl (2. v. li.) gratulierten Karl Poppeller (li.) und Jakob Klimmer für ihre Arbeit in Sachen Energie und Klimaschutz in den Bezirken Landeck und Osttirol. 

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