Die Streif zeigt sich heuer noch eine Spur heimtückischer, denn sie ist sehr eisig. Perfekte Kanten sind daher nötig, Konrad Winkler präpariert Skier per Hand!
Der Tiroler ist seit mittlerweile 25 Jahren in der Branche tätig, sein Geschäft - das sich in einer urigen Holzhütte befindet - ist direkt gegenüber der Hahnenkammbahn positioniert und wird vor allem in der Rennwoche rege besucht - heuer sogar noch ein wenig mehr.
„Das liegt am Zustand der Streif, wir reden von reinem Eis. Jeder, der mit der Piste im entferntesten Sinne etwas zu tun hat, benötigt sehr scharfe Kanten. Sonst hat er überhaupt keine Chance“, sagt Winkler.
Mit viel Wasser vereist
Es war enorm schwierig, die Rennstrecke nach den Schneemassen zu präparieren. „Die Verantwortlichen haben die Streif mit extrem viel Wasser vereist. Dadurch wurde sie bissig“, weiß der Experte.
Aus diesem Grund pilgern etwa Torrichter, Security-Mitarbeiter und sogar Mitglieder der FIS in sein Geschäft, um sich ihre Skier vorbereiten zu lassen.
„Wir sind eine der wenigen, die den klassischen Handschliff mit Weltcupwinkeln anbieten. Nur so können wir das beste Ergebnis erzielen, die klassischen Maschinen können dabei nicht mithalten“, verdeutlicht Winkler.
Blessuren an Händen
Für diese Arbeit ist sehr viel Präzision, Kraft und vor allem Ruhe notwendig. „Daher schleife ich die jeweiligen Kanten immer erst am Abend, wenn das Geschäft geschlossen ist. Derzeit bin ich im Schnitt bis Mitternacht damit beschäftigt. Aber es macht Spaß“, gibt er preis. Angeschwollene Finger und Schnitte in den Händen nimmt er dafür in Kauf.
Die Arbeit geht Winkler nicht aus: Die meisten Funktionäre müssen bei diesen Bedingungen ihre Skier täglich vom Fachmann präparieren lassen.
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